Direkt zum Inhalt Direkt zur Navigation
Sie sind hier: Startseite Nachrichten Politik Hamburgs Sozialsenator warnt vor dramatischen Zuständen bei Flüchtlings-Unterbringung

Hamburgs Sozialsenator warnt vor dramatischen Zuständen bei Flüchtlings-Unterbringung

Archivmeldung vom 20.06.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.06.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

Hamburgs Sozialsenator Detlef Scheele (SPD) hat vor dramatischen Zuständen bei der Unterbringung von Flüchtlingen gewarnt. "Wir haben keine freien Plätze", sagte er der "Süddeutschen Zeitung". "Wir stehen mit dem Rücken zur Wand, fest angelehnt."

So fehlten wegen des gestiegenen Andrangs allein in Hamburg derzeit 4.000 zusätzliche Plätze in Flüchtlingsunterkünften. Für 1.600 dieser Plätze wisse die Stadt noch nicht einmal, wo sie gebaut werden könnten. Falls die Flüchtlingszahlen weiter steigen, "würden wir finanziell und räumlich vor unglaublichen Problemen stehen", sagte Scheele.

Im Schnitt müsse die Stadt 20.000 Euro investieren, um einen Platz in einer Unterkunft zu schaffen. Die Situation in einem Containerdorf in Hamburg-Lokstedt, das er kürzlich besuchte, nannte Scheele "deprimierend" und "ganz erbärmlich". Es fehle aber das Geld, die Qualität der Unterkünfte zu verbessern.

Unter der angespannten Lage leiden laut Scheele auch Hamburger, die ihre Wohnung verlieren. Ihnen können die Fachstellen für Wohnungsnotfälle derzeit praktisch keine Plätze in Unterkünften mehr anbieten, weil alle belegt sind. "Jedes Bett, das wir in Containern oder Pavillons schaffen, geht an Flüchtlinge", so Scheele. Nur in Hotels könne die Stadt noch Härtefälle wie Schwangere oder Kranke unterbringen. In seiner Not hat Scheele inzwischen die Hafenbehörde Hamburg Port Authority gebeten, nach Liegeplätzen und mietbaren Wohnschiffen zu suchen. Auf solchen Schiffen brachte Hamburg bereits während der letzten großen Flüchtlingswelle vor 20 Jahren Hunderte Flüchtlinge unter. "Mir ist es egal, ob 100 Plätze in einem Containerdorf entstehen oder auf einem Schiff", sagte Scheele. "Hauptsache wir bekommen genügend Plätze."

Der Sozialsenator forderte die Bundesregierung auf, den Kommunen in der Flüchtlingsfrage zu helfen. "Wir müssen über eine Kostenbeteiligung des Bundes diskutieren", sagte der SPD-Politiker, "die finanziellen Belastungen sind extrem geworden".

Quelle: dts Nachrichtenagentur

Videos
Daniel Mantey Bild: Hertwelle432
"MANTEY halb 8" deckt auf - Wer steuert den öffentlich-rechtlichen Rundfunk?
Mantey halb 8 - Logo des Sendeformates
"MANTEY halb 8": Enthüllungen zu Medienverantwortung und Turcks Überraschungen bei und Energiewende-Renditen!
Termine
Newsletter
Wollen Sie unsere Nachrichten täglich kompakt und kostenlos per Mail? Dann tragen Sie sich hier ein:
Schreiben Sie bitte nahend in folgendes Feld um den Spam-Filter zu umgehen

Anzeige