Caritas bemängelt geplante Solderhöhung für Wehrdienstleistende
Die Pläne für einen neuen, attraktiveren Wehrdienst stoßen auf Widerstand bei sozialen Trägern, die dadurch ihre Angebote benachteiligt sehen. "Herr Pistorius vergisst die zivilen Freiwilligendienste", sagte Caritas-Präsidentin Eva Welskop-Deffaa dem "Tagesspiegel" mit Blick auf die vom Verteidigungsministerium geplante Solderhöhung.
"Der Wehrdienst kann und darf nicht gegen die Freiwilligendienste attraktiv werden, sondern mit ihnen gemeinsam."
Aus
ihrer Sicht müssen junge Menschen die Wahl zwischen freiwilligen Dienst
an der Waffe, freiwilligem Zivilschutz und einem klassischen
Freiwilligenjahr haben. "Alle drei Dienste müssen als gleichwertig
beworben und gleichberechtigt ausgestaltet werden." Sie seien auch
"gleich zu honorieren". Der neue freiwillige Wehrdienst braucht nach
Ansicht von Welskop-Deffaa daher "unverzüglich eine gute Flankierung in
einem Freiwilligendienstestärkungsgesetz", in dem ein "Rechtsanspruch
auf einen Freiwilligendienst für alle" und die "Übernahme der
Taschengeld- und Soldzahlungen durch die öffentliche Hand" verankert
werde.
Ihren Angaben zufolge leisten heute rund 100.000 junge
Menschen nach dem Schulabschluss einen Freiwilligendienst. "Diese Zahl
ließe sich nach unseren Einschätzungen leicht verdoppeln und mit ihr die
Zahl der Freiwilligen im Wehrdienst", so Welskop-Deffaa weiter. Dies
könne aber nur gelingen, wenn "die Wehrpflicht als Auffanglösung nicht
gebraucht wird, sondern das schwedische Modell eines Freiwilligen
Gesellschaftsjahrs erfolgreich umgesetzt wird".
Quelle: dts Nachrichtenagentur