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Manuela Schwesig (SPD): "Hätten uns auf einen Plan B vorbereiten müssen."

Archivmeldung vom 09.12.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.12.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Manuela Schwesig (2017)
Manuela Schwesig (2017)

Bild: Screenshot Phonix Sendung 11.07.17 / Eigenes Werk

Die stellvertretende Parteivorsitzende der SPD und Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig, hat Verständnis für die Missstimmung innerhalb ihrer Partei geäußert. "Ich kann viel Unmut auch verstehen, denn wenn man am Wahlabend sagt, man schließt eine Große Koalition ganz klar aus, das acht Wochen lang sagt, dann nochmal bestätigt und dann sagt, jetzt ändern wir den Kurs, dann ist schon klar, dass es auch Unsicherheit bei den Mitgliedern gibt.

[...] Und da hat jetzt die Parteiführung die Pflicht - alle zusammen - wieder für dieses Vertrauen zu werben", sagte sie im phoenix-Interview beim SPD-Parteitag in Berlin. Während der Jamaika-Verhandlungen hätte die SPD auch an weitere Optionen nach einem möglichen Scheitern der Sondierungen denken müssen. "Der Fehler in meinen Augen lag darin, dass wir uns in den acht Wochen nicht auf diesen Plan B vorbereitet haben: Wie wäre denn ein Szenario von Neuwahlen und wollen wir das dann wirklich?", so Schwesig weiter.

Sie sei zufrieden damit, jetzt in Gespräche mit CDU und CSU zu gehen, um zu schauen, welche Inhalte für Deutschland wichtig seien. Gleichzeitig machte sie aber deutlich: "Ich habe ganz klar die Position vertreten, dass es für mich kein ,Weiter so' in einer Großen Koalition geben kann. Es muss sich etwas verändern im Land, wir müssen vorankommen, bei den Themen, die den Leuten unter den Nägeln brennen. [...] Ich sehe es noch nicht so, dass es einen Automatismus in die Große Koalition gibt. [...] Ergebnisoffen heißt, dass alle Optionen möglich sind."

Auch der Politikstil sei in Zukunft entscheidend. "Ich glaube, dass die Bürgerinnen und Bürger in der Vergangenheit im Land nicht gut genug mitgenommen worden sind. Das habe ich auch immer wieder gehört, insbesondere zum Beispiel beim Flüchtlingsthema. [...] Wir müssen wieder viel mehr vor Ort sein. Es kann nicht sein, dass in unserem Land immer nur so auf Sicht gefahren wird. Man muss schon auch den Menschen sagen, wo man mit diesem Land hinwill", sagte Schwesig.

Quelle: PHOENIX (ots)

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