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Neuer Koalitionskrach zum Doppelpass: Union wirft SPD "Vertragsbruch" vor

Archivmeldung vom 27.02.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.02.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Doris Oppertshäuser
Thomas Strobl (2010)
Thomas Strobl (2010)

Foto: Rosenzweig
Lizenz: CC-BY-SA-3.0-de
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Vorstoß von drei rot-grün regierten Bundesländern für eine freizügige Doppelpass-Regelung ist bei der Union auf helle Empörung gestoßen und hat einen neuen Koalitionskrach ausgelöst. Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Thomas Strobl (CDU) wertete die geplante Bundesratsinitiative gegenüber der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" als "klaren Vertragsbruch" und forderte SPD-Chef Sigmar Gabriel auf, seine Genossen von dem Vorhaben abzubringen. "Herr Gabriel muss das stoppen", sagte Strobl. Nach den Worten Strobls gibt es zwischen Union und SPD eine "glasklare Regelung im Koalitionsvertrag: Nur wer hier geboren und aufgewachsen ist, kann beide Pässe behalten".

Mit Blick auf die laufenden Doppelpass-Verhandlungen drohte Strobl: "Wenn die SPD meint, über die Länder auf ihre Maximalforderungen aus dem Wahlkampf zurückkommen zu müssen, ist das für unsere Kompromissbereitschaft sicher nicht hilfreich." Er fügte hinzu: "Eine solche Initiative aus den rot-grünen Ländern ist ein klarer Vertragsbruch!" Dagegen erneuerte Kiels SPD-Ministerpräsident Torsten Albig den Vorstoß. "Schleswig-Holstein setzt sich gemeinsam mit Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg für ein neues und modernes Staatsbürgerschaftsrecht ein", sagte Albig dem Blatt.

Die Integration ausländischer Mitbürgern habe "hohe Priorität". Es gebe "keinen vernünftigen Grund, die so genannte Optionsregelung zu halten und allenfalls durch bürokratische Ausnahmeregelungen aufzuweichen". Wichtig für die Integration der Migranten seien Sprachkenntnisse, Bildung, berufliche Stellung und Kenntnisse der Rechts- und Gesellschaftsordnung. "Weniger wichtig für die Integration ist die Zahl der Staatsangehörigkeiten", bekräftigte Albig.

Quelle: Rheinische Post (ots)

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