Sondervermögen: Grüne kritisieren geringe Mittel für Klimaschutz

Bild: Eigenes Werk /OTT
Die Bundesregierung wird in diesem Jahr trotz Errichtung des 500 Milliarden Euro umfassenden Sondervermögens Infrastruktur und Klimaneutralität (SVIK) lediglich 2,2 Milliarden Euro zusätzlich in Klimaschutzmaßnahmen investieren. Das geht aus der Antwort des Finanzministeriums auf eine Anfrage der Grünen-Bundestagsabgeordneten Lisa Badum hervor, über die die "Süddeutsche Zeitung" berichtet.
Badum sagte der Zeitung, sie habe erneut bei der Regierung nachfragen
müssen, "weil man bei den vielen Haushaltstricks von CDU/CSU und SPD
nicht mehr durchblickt". Die Antwort des Ministeriums sei "ernüchternd",
so die klimapolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion. "Zum Vergleich:
Fossiles Gas wird mit 3,4 Milliarden Euro subventioniert."
Dass
2,2 Milliarden Euro da nur ein Tropfen auf den heißen Stein seien, wisse
sogar das Finanzministerium, so Badum weiter. Die Frage nämlich, ob die
Summe der zusätzlichen Klimaschutzmaßnahmen für 2025 ausreiche, um
Deutschland perspektivisch bis 2045 klimaneutral zu machen, habe es
"einfach ignoriert".
Die Grünen werfen der schwarz-rote Koalition
vor, dass sie einen Teil der SVIK-Mittel absprache- und
grundgesetzwidrig nicht für "zusätzliche" Investitionen, sondern zum
Stopfen von Haushaltslöchern einsetze. Die Partei hatte der Errichtung
des neuen Sondertopfes und damit der teilweisen Aushebelung der
Schuldenbremse kurz vor Ende der vergangenen Wahlperiode zugestimmt.
Ihre Bedingungen damals: Die künftige, mittlerweile im Amt befindliche
Regierung überweist 100 Milliarden aus dem SVIK an den sogenannten
Klima- und Transformationsfonds (KTF), aus dem Projekte finanziert
werden, die dafür sorgen sollen, dass Deutschland bis 2045 klimaneutral
wird. Die Investitionen aus dem Sondervermögen müssen zudem "zusätzlich"
getätigt werden.
Das Finanzministerium kritisierte in seinem
Schreiben an Badum indirekt die Vorgängerregierung, der auch die Grünen
angehörten. So habe der KTF-Wirtschaftsplan für 2025 nicht nur Ausgaben
von neun Milliarden Euro umfasst, die durch keinerlei Einnahmen gedeckt
gewesen seien. Zudem habe die Ampel geplant, 20 Milliarden Euro aus dem
Fonds an den regulären Bundeshaushalt zu überweisen, um dort Lücken zu
schließen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur