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Konfliktforscher Zick warnt vor verbalem Ausschlachten des Anschlags in Berlin

Archivmeldung vom 21.12.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.12.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Billie Grace Ward, on Flickr CC BY-SA 2.0
Bild: Billie Grace Ward, on Flickr CC BY-SA 2.0

Angesichts scharfer Reaktionen von AfD-Politikern auf den tödlichen Anschlag mit zwölf Toten in Berlin warnt der Konfliktforscher Andreas Zick davor, die Ereignisse aus parteipolitischem Kalkül heraus auszuschlachten. "Anschläge sollen Chaos erzeugen und totale Unordnung. Halten wir das Bild von Unordnung aufrecht, dann ist das Wasser auf die Mühlen von Extremisten", warnte Zick, Leiter des Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung an der Universität Bielefeld, in einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

Obwohl viele Fragen, beispielsweise nach den Hintergründen oder dem Motiv der Tat, noch unklar waren, hatte der nordrhein-westfälische Vorsitzende der AfD, Marcus Pretzell, bereits am Morgen nach dem Anschlag die Ereignisse mit der Flüchtlingspolitik von Kanzlerin Angela Merkel in Verbindung gebracht. Beim Kurznachrichtendienst Twitter hatte Pretzell die Formulierung "Es sind Merkels Tote" benutzt. Später hatte AfD-Vize Alexander Gauland erklärt, die "schreckliche Tat" sei "auch Folge des Kontrollverlustes an den deutschen Grenzen". Diese Einlassungen hatten vielfach für Empörung gesorgt. Auch der Konfliktforscher Zick kritisierte: "Das verletzt die Angehörigen der Opfer ein zweites Mal."

Um den Stress und die Belastung nach derartigen Ereignissen zu bewältigen, bräuchten die Menschen vielmehr "eine Kultur der gegenseitigen Hilfe zur Bewältigung von Krisen", so der Bielefelder Forscher. Für den Moment helfe es, die Situation einordnen zu können. "Dazu suchen Menschen Informationen in Medien, aber auch bei anderen, denen sie vertrauen."

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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