Röwekamp will Wehrpflicht "nach einem Jahr aktivieren können"
Der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, Thomas Röwekamp (CDU), pocht angesichts des bekanntgewordenen Gesetzesvorschlags von Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) für die Einführung eines neuen Wehrdienstes darauf, dass die Wehrpflicht bei Bedarf schnell aktiviert werden kann.
"Die jetzt bekannt gewordenen Vorschläge des
Bundesverteidigungsministeriums sind eine gute erste Grundlage für die
weiteren Beratungen zum dringend erforderlichen personellen Aufwuchs der
Bundeswehr", sagte Röwekamp dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland". Er
sagte zugleich: "Ich habe unverändert Zweifel, ob uns diese personelle
Kraftanstrengung nur mit einem freiwilligen Wehrdienst gelingt. Das wird
bereits nach einem Jahr überprüfbar sein."
Deshalb müsse man die
Wehrpflicht "bereits nach einem Jahr aktivieren können". Das Ziel sei
dabei "klar und nicht verhandelbar", sagte Röwekamp. Die Bundeswehr
benötige 260.000 Zeit- und Berufssoldaten sowie 200.000 Reservisten, um
den Zusagen an die Nato gerecht werden zu können.
Darüber hinaus
bleibe "eine generelle Reform der Wehrpflicht auf der politischen
Tagesordnung, da mit den bestehenden verfassungsrechtlichen Grundlagen
nur Männer zum Wehr- und Ersatzdienst verpflichtet werden können". Das
sei "weder gerecht noch solidarisch".
Quelle: dts Nachrichtenagentur