Bildungsverband fordert bundesweit islamischen Religionsunterricht
Wegen Vorfällen an Schulen von religiösem Mobbing gegen nicht-muslimische Schüler und Lehrer fordert der Verband Bildung und Erziehung (VBE) flächendeckenden islamischen Religionsunterricht.
"Wir setzen uns dafür ein, dass alle Gläubigen innerhalb der Schule über
ihren Glauben sprechen können und relevante Informationen zu ihrer
Religion und anderen Religionen erhalten. Deshalb fordern wir die
Politik dazu auf, solche Angebote an Schulen vorzusehen, personell und
materiell einzuplanen und kurzfristig umzusetzen, damit mittelfristig
ein flächendeckendes Angebot entsteht", sagte VBE-Bundesvorsitzender
Gerhard Brand dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".
Bestehende
Modellversuche zum islamischen Religionsunterricht müssten "stetig
evaluiert, bei Bedarf optimiert und kurzfristig weiter ausgedehnt
werden", so Brand. "Mittelfristig ist die Verstetigung dieses Angebots
und langfristig eine flächendeckende Einführung des islamischen
Religionsunterrichts umzusetzen."
Bundesländer wie Bayern,
Hessen, Saarland oder Niedersachsen bieten bereits islamischen
Religionsunterricht an. Auch Stefan Düll, Präsident des Deutschen
Lehrerverbands, plädiert für Prävention durch Aufklärung.
"Religionsunterricht an öffentlichen Schulen, erteilt von in Deutschland
ausgebildeten und staatlich geprüften Lehrkräften, kann
fundamentalistischen Haltungen - vermittelt durch die Familie oder durch
fundamentalistische Prediger online - ein Gegengewicht bieten", sagte
Düll dem RND.
Für Kinder und Jugendliche, in deren Haushalten
nicht oder wenig Deutsch gesprochen werde, gelte zudem: "Ab Beginn der
Bildungsbiografie, idealerweise schon in der frühkindlichen Bildung,
braucht es Sprachvermittlung, verbunden mit der Vermittlung kultureller
Grundlagen unserer Gesellschaft, wie sie im Grundgesetz stehen -
darunter Gleichberechtigung von Frauen und Männern und das Recht auf
freie Entfaltung der Persönlichkeit."
Quelle: dts Nachrichtenagentur