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Zeitung: Justizminister Maas kritisiert den geltenden Mordparagrafen als "ungerecht"

Archivmeldung vom 25.06.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.06.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Heiko Maas Bild: spd-saar.de
Heiko Maas Bild: spd-saar.de

Der geltende Mordparagraf benachteiligt die Frauen, erklärt Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) in einem Gastbeitrag für die Stuttgarter Zeitung (Donnerstagausgabe). Die Zeit sei reif für eine Reform. Maas erinnert an den Fall einer Frau, die jahrelang von ihrem Mann misshandelt worden war, sich oft vergeblich um Hilfe bemüht hatte, keinen Ausweg mehr wusste und schließlich ihren schlafenden Mann tötete. Die Frau wurde, weil sie "heimtückisch" gehandelt hatte, als Mörderin verurteilt.

Andererseits, so Maas, würden Männer, die ihre Frau erst jahrelang gequält und schließlich getötet hätten, oft nur wegen Totschlags verurteilt. Denn in diesen Fällen ließen sich "niedere Beweggründe", die Voraussetzung für eine Verurteilung wegen Mordes sind, oft nicht nachweisen. Das sei offensichtlich ungerecht, betont Maas. So begründet der Minister anlässlich des Deutschen Anwaltstags in Stuttgart seinen Vorstoß, die entsprechenden Paragrafen des Strafgesetzbuches zu ändern.

Quelle: Stuttgarter Zeitung (ots)

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