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Gegen Lehrermangel: Sachsen-Anhalts Bildungsministerin will mehr Sold für Grundschullehrer

Archivmeldung vom 30.07.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.07.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: Benjamin Klack / pixelio.de
Bild: Benjamin Klack / pixelio.de

Sachsen-Anhalts Bildungsministerin Eva Feußner (CDU) will Grundschullehrern höheren Sold zahlen, um mehr Pädagogen im Bundesland zu binden. "Wenn sowohl für regulär ausgebildete Lehrkräfte als auch für Seiteneinsteigende keine konkurrenzfähigen Angebote unterbreitet werden können, werden Einstellungen im Bereich des Lehramtes an Grundschulen zurückgehen", sagte Feußner der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung.

Eventuell drohten auch "Abwanderungen aus bestehenden Arbeits- oder Dienstverhältnissen", warnte die Ministerin.

Konkret will Feußner Grundschullehrer von der Besoldungsstufe A12 auf A13 heben - auf diesem Niveau verdienen bereits Lehrer an Gymnasien und anderen Schulformen. Ihr Ministerium begründete gegenüber der MZ: "Alle Nachbarbundesländer haben die Anhebung im Grundschullehramt entweder bereits umgesetzt oder angekündigt." Daraus resultierende Gehaltsunterschiede könnten für junge Pädagogen "durchaus auch Abwanderungsanreize insbesondere in Grenzregionen darstellen". Sachsen-Anhalt müsse ein attraktiver Arbeitgeber bleiben, betonte das Bildungsministerium.

Der Gehaltssprung für Sachsen-Anhalts Grundschullehrer wäre deutlich: Der Sold in A 12 beginnt aktuell bei 3.623 Euro im Monat und endet in der letzten Erfahrungsstufe bei 4.937 Euro. Beamte in A 13 starten deutlich höher mit 4.247 Euro, die Spanne reicht bis 5.487 Euro.

Nun diskutiert die Koalition über den Vorstoß - denn eigentlich steht die Erhöhung nicht im Koalitionsvertrag. "Ich setze darauf, dass wir das jetzt zusammen auf den Weg bekommen", sagte SPD-Fraktionschefin Katja Pähle der MZ am Freitag. Der Druck sei mittlerweile so groß, dass sie hoffe, "auch die Zweifler überzeugen zu können". Offen zeigte sich der FDP-Finanzpolitiker Jörg Bernstein: "Bildung fängt beim Fundament an, deshalb ist uns eine bessere Bezahlung von Grundschullehrkräften wichtig." Im Wettbewerb mit anderen Bundesländern müsse sich Sachsen-Anhalt besser aufstellen.

Allerdings sperren sich CDU-Finanzpolitiker gegen den Vorstoß. "Ich bin und bleibe dagegen", sagte Guido Heuer der MZ. "Aus finanzieller Sicht können wir uns das de facto gar nicht leisten." Aus Sicht des Finanzexperten habe das Land für neue Ausgaben keinen Spielraum mehr. Er verstehe im Grundsatz zwar den Ansatz der Bildungsministerin. "Aber wenn wir diese Priorität setzen, muss man woanders was wegnehmen." Die Hochstufung der Pädagogen würde das Land nach Schätzungen in der Koalition zusätzlich 35 Millionen Euro kosten.

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung (ots)


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