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DGB will sofortige Aussetzung der Schuldenbremse

Archivmeldung vom 04.11.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.11.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
Logo Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB)
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Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) verlangt die sofortige Aussetzung der Schuldenbremse. "Wir fordern in der aktuellen Krisenlage, die Schuldenbremse wieder auszusetzen", sagte DGB-Vorstand Stefan Körzell der "Welt am Sonntag". Die Energiekrise und ihre Folgen seien keinesfalls ausgestanden. "Ist die Schuldenbremse ausgesetzt, macht es Sinn, die bestehenden Sondervermögen, wie den Klima- und Transformationsfonds, weiter aufzufüllen und auch die Eigenkapitalbasis öffentlicher Unternehmen aufzustocken", sagte Körzell.

Zudem sollte über weitere Sondervermögen ernsthaft nachgedacht werden, beispielsweise über eines für Bildung. Körzell sprach sich grundsätzlich dafür aus, die Schuldenbremse zu reformieren. "Mittelfristig kommen wir nicht darum herum, die Schuldenbremse wieder um eine goldene Investitionsregel zu erweitern", sagte er. Der Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, Rainer Dulger, will dagegen an der Schuldenbremse nicht rütteln. "Die Zinswende und die steigenden Renditen machen klar: Schulden gibt es nicht zum Nulltarif", sagte er. Die Zinsfalle werde erbarmungslos zuschlagen. "Lindner hat recht, die Schuldenbremse muss bleiben", sagte der Arbeitgeberpräsident der "Welt am Sonntag". Die jüngste Steuerschätzung für 2025 gehe erstmals von Steuereinnahmen von mehr als einer Billion Euro aus. "Diese Summe macht klar: Wir haben kein Einnahmeproblem, sondern ein Ausgabenproblem", sagte Dulger. Das Geld müsse wirksam eingesetzt werden. Fast die Hälfte des Bundeshaushalts seien Sozialausgaben. "Ein treffsicherer Sozialstaat schafft genügend Freiräume für Investitionen in Bildung und Infrastruktur. Das wird Widerstände auslösen. Aber diese zu überwinden ist allemal sinnvoller, als in den Schulden- und Steuererhöhungsstaat zu marschieren", sagte er.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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