Linnemann hat sich mit Rolle außerhalb des Kabinetts arrangiert
CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann hat sich mit seiner Rolle außerhalb des Kabinetts arrangiert - und betont jetzt sein gutes Verhältnis zum Kanzler. "Ich bin Teil der Lösung, Teil des Projekts, des Politikwechsels", sagte Linnemann dem Nachrichtenmagazin Politico.
"Allein der Umstand, dass ich im Koalitionsausschuss auch weiterhin mit
dafür sorgen kann, dass der Politikwechsel kommt, sorgt dafür, dass ich
mit in der Verantwortung stehe und ich mich darauf freue."
Linnemann
will sich nach eigenen Angaben nicht verstellen. "Ich bleibe so, wie
ich bin. Manche mögen das, manche nicht", so der CDU-Generalsekretär.
"Ich sage einfach meine Meinung und bespreche das auch mit Friedrich
Merz." Linnemann sieht sehr wohl ein Spannungsverhältnis zwischen
Regierung und Partei. Dies sei "eine Gratwanderung, die zu meistern
ist".
Merz wisse selbst, "dass so wie wir es vielleicht jahrelang
gemacht haben in der CDU, als wir regiert haben, dass das vielleicht
nicht immer richtig war". Unabhängigkeit der Partei gegenüber der
Regierung ist Linnemann wichtig: "Das Konrad-Adenauer-Haus darf nicht
der Pressesprecher der Bundesregierung sein, sondern muss eigenständig
bleiben", sagte er. Es werde sicher mal "zwei, drei Mal passieren", dass
Merz dazwischengehe und sage: "Stopp, das ist meine Partei, das ist der
Generalsekretär zu weit gegangen. Aber ich glaube, dieses Verhältnis
muss man aushalten."
Linnemann sieht große Herausforderungen:
"Ich glaube, es ist leichter, Oppositionspartei zu sein als
Regierungspartei", so der Generalsekretär. "Man muss auch ehrlicherweise
sagen, dass ich mein Wahlziel nicht erreicht habe." Sein persönliches
Ziel seien "30 plus X" gewesen.
Der CDU-Politiker sagte, jeder im
engeren Zirkel bei den Koalitionsverhandlungen habe gewusst, dass er
gern das Arbeitsministerium übernehmen würde. Die Gespräche über die
Ressortverteilung hätten jedoch die Parteivorsitzenden allein geführt:
"Dann habe ich halt hinterher das Ergebnis gehört und habe das zur
Kenntnis genommen und auch akzeptiert. Und gar nicht gemurrt oder so."
Mit Merz, so Linnemann, sei er in engem Austausch: "In der Woche zwei- bis dreimal persönlich und telefonisch noch mehr."
Quelle: dts Nachrichtenagentur