Dobrindt will sich bei Compact-Verbot nicht positionieren

Foto: Martin Rulsch, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0
Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.
Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) will sich beim Verbot des Magazins Compact nicht positionieren. "Es ist ein laufendes Verfahren und zu laufenden Verfahren äußern wir uns grundsätzlich nicht", sagte ein Sprecher des Innenministeriums am Freitag auf Anfrage der dts Nachrichtenagentur in Berlin.
Deswegen könne er zu dem Prozess keine Aussage treffen. Den
Verbotsentscheid will der Innenminister offenbar aber auch nicht
zurücknehmen. "Das Verfahren ist nicht hinfällig. Es läuft", sagte der
Sprecher.
Am Dienstag und Mittwoch hatte die mündliche
Verhandlung über das noch von Dobrindts Vorgängerin Nancy Faeser (SPD)
ausgesprochene Compact-Verbot vor dem Bundesverwaltungsgericht in
Leipzig stattgefunden. Ein Urteil wurde für den 24. Juni angekündigt.
In
dem Prozess geht es vor unter anderem darum, ob die Verbotsentscheidung
des Bundesinnenministeriums auf Grundlage des Vereinsgesetzes rechtens
war. Die damalige Innenministerin hatte dieses herangezogen, als sie im
Juli 2024 den Betrieb der Compact-Magazin GmbH und einer verbundenen
Gesellschaft untersagte. Begründung: Das Magazin sei ein "Sprachrohr der
rechtsextremistischen Szene". Das Bundesverwaltungsgericht hatte den
Sofortvollzug des Verbots im August 2024 teilweise ausgesetzt, seitdem
erscheint "Compact" vorläufig wieder.
Sollte der Prozess aus
Sicht des Magazins verloren gehen, haben die Verteidiger bereits einen
Gang vor das Bundesverfassungsgericht und notfalls vor den Europäischen
Gerichtshof für Menschenrechte angekündigt.
Quelle: dts Nachrichtenagentur