Weimer: Verantwortung für Überfall auf Polen "verjährt nicht"

Foto: Sandro Halank, Wikimedia Commons
Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.
Bei der Gedenkveranstaltung am temporären "Gedenkort für Polen 1939 bis 1945" in Berlin hat Kulturstaatsminister Wolfram Weimer die zentrale Bedeutung der konsequenten Aufarbeitung der von Deutschen verübten Verbrechen und des Gedenkens an die Opfer der deutschen Besatzungsherrschaft für die deutsche Erinnerungskultur hervorgehoben.
"Die deutsche Verantwortung für diese Verbrechen bleibt, sie verjährt
nicht", sagte er am Montag anlässlich des 86. Jahrestags des deutschen
Überfalls auf Polen. "Die deutsche Verantwortung besteht fort, auch die
Verantwortung, Sorge dafür zu tragen, dass sich niemals wiederholt, was
dort geschah. Sie geht an alle Generationen Deutscher über, die noch
folgen werden."
Weimer stellte die Erinnerung zugleich in einen
aktuellen europäischen Kontext: "Wann, wenn nicht jetzt, vor dem
Hintergrund des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine und dem
Ende der Europäischen Nachkriegsordnung, sollten wir erkennen, dass eine
europäische Zukunft eine gemeinsame europäische Erinnerung braucht."
Die
Gedenkveranstaltung fand auf dem Gelände der ehemaligen Kroll-Oper
statt, in der Adolf Hitler am 1. September 1939 vor dem Reichstag seine
zentrale propagandistische Rede zum deutschen Überfall auf Polen hielt.
Im Juni 2025 war dort ein temporäres Gedenkzeichen für die Opfer der
deutschen Besatzung Polens der Öffentlichkeit übergeben worden.
Quelle: dts Nachrichtenagentur