Sozialverband will Schulfach Medienkompetenz
Der Sozialverband Deutschland fordert ein verpflichtendes Schulfach Medienkompetenz an allen weiterführenden Schulen. "Wir dürfen Kinder mit den Gefahren der digitalen Welt nicht länger alleinlassen", sagte die SoVD-Vorstandsvorsitzende Michaela Engelmeier den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Nicht alle Kinder profitierten durch eine Vorbildung im Elternhaus.
"Viele sind Desinformation, demokratiefeindlicher Hetze und
KI-generierten Inhalten schutzlos ausgesetzt, ohne Anleitung, ohne
Einordnung", so Engelmeier weiter.
Aus Sicht des SoVD ist deshalb
ein eigenständiges Schulfach nötig, das über technische Grundkenntnisse
hinausgeht. Es soll den kritischen, verantwortungsvollen und
datensensiblen Umgang mit digitalen Medien, sozialen Netzwerken und
Plattformlogiken vermitteln, so der Verband in einer Mitteilung, über
die die Zeitungen der Funke-Mediengruppe berichten. Nur so könnten
Kinder und Jugendliche die Herausforderungen der digitalisierten
Gesellschaft bewältigen. Außerdem würde so ihre Teilhabe an
demokratischen Prozessen gesichert.
Der SoVD warnte davor,
aktuelle Herausforderungen im Schulalltag ausschließlich mit
restriktiven Maßnahmen wie Smartphoneverboten beantworten zu wollen.
"Wir sind gegen ein Handyverbot. Verbote führen zu einer heimlichen
Handynutzung. Wir brauchen einen reflektierten Gebrauch mit klaren
Regeln. Nur so können Kinder digitale Inhalte verstehen, kritisch
hinterfragen und selbstbestimmt nutzen", so Engelmeier.
Grundsätzlich
bewegten sich Kinder und Jugendliche heute selbstverständlich im
digitalen Raum, ohne ausreichend auf dessen Risiken vorbereitet zu sein,
hieß es vom SoVD weiter. Desinformation, Hassrede, algorithmische
Manipulationen und der unreflektierte Umgang mit persönlichen Daten
gehörten mittlerweile zum digitalen Alltag.
Quelle: dts Nachrichtenagentur