Bundesrechnungshof kritisiert Regierung für Umgang mit Klimafonds
Die Bundesregierung droht ihre Klimaziele zu verfehlen. Das geht aus einem Bericht des Bundesrechnungshofs an den Finanzausschuss des Bundestags hervor, über den das "Handelsblatt" berichtet. Darin üben die Rechnungsprüfer scharfe Kritik an der Aufstellung des Klima- und Transformationsfonds (KTF).
"Der Bundesrechnungshof sieht erhebliche Risiken für den KTF als
verlässliches Finanzierungsinstrument", heißt es in dem Bericht. "Zudem
ist bisher nicht ausreichend ersichtlich, in welchem Umfang und mit
welchem Haushaltsmitteleinsatz der KTF zur Reduzierung von
Treibhausgas-Emissionen führt."
Auf Bestreben der Grünen wurde
gemeinsam mit Union und SPD das Grundgesetz so geändert, dass ein 500
Milliarden Euro schweres Sondervermögen für Infrastruktur und
Klimaschutz geschaffen werden kann, aus dem 100 Milliarden Euro in den
bereits bestehenden Klimafonds fließen können. Der Bundesrechnungshof
sieht im KTF für das Jahr 2025 und die anschließenden Jahre dennoch "nur
einen geringen Handlungsspielraum". So seien die für das Jahr 2025
vorgesehenen Einnahmen von 36,7 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr
deutlich rückläufig. Zugleich stünden den Einnahmen "erhebliche
Vorbindungen aus bereits eingegangenen Verpflichtungen aus den Vorjahren
in Höhe von rund 25 Milliarden Euro gegenüber".
Gleichzeitig
beabsichtige die Bundesregierung aus dem Klimafonds Ausgaben wie den
Ausgleich der Gasspeicherumlage in Höhe von 3,4 Milliarden Euro und die
bisher aus dem Kernhaushalt finanzierte Internationale
Klimaschutzinitiative in Höhe von 0,6 Milliarden Euro zu finanzieren.
Die Verpflichtungen drohten "einen erheblichen Teil der Einnahmen
aufzubrauchen", heißt es in dem Bericht weiter.
Nach Ansicht von
Linken-Chefin Ines Schwerdtner zeigt das Papier, "dass sich das viel
gelobte Finanzpaket der Bundesregierung als kaum tragfähige Konstruktion
erweist". Die angekündigten 100 Milliarden Euro für den Klima- und
Transformationsfonds schafften keinen zusätzlichen Spielraum, sondern
seien größtenteils bereits gebunden, sagte Schwerdtner der Zeitung.
"Diese Art der haushalterischen Umschichtung ist Augenwischerei. Wer
wirklich die dicken Bretter bohren will, der muss endlich an die
Schuldenbremse ran."
Quelle: dts Nachrichtenagentur