AOK lehnt Leistungskürzungen in der Pflege ab
Die Vorsitzende des AOK-Bundesverbandes, Carola Reimann, hat sich gegen Leistungskürzungen in der Pflegeversicherung ausgesprochen und fordert stattdessen höhere Steuerzuschüsse aus dem Bundeshaushalt.
In einem ersten Schritt müsse der Bund der Pflegeversicherung die in der
Corona-Pandemie entstandenen Ausgaben in Höhe von mehr als fünf
Milliarden Euro erstatten, sagte Reimann dem "Redaktionsnetzwerk
Deutschland". Dadurch werde der Pflegeversicherung eine "Atempause"
verschafft, so Reimann. "Die aktuelle Haushaltsplanung des Bundes mit
dem unzureichenden Darlehen greift hier deutlich zu kurz", kritisierte
sie.
Zur langfristigen finanziellen Entlastung plädierte Reimann
unter anderem dafür, dass der Bund die Rentenversicherungsbeiträge für
pflegende Angehörigen und die Beiträge der Pflegeversicherung für die
Ausbildungskosten durch Steuern finanziert. Zudem sei eine Anhebung der
Beitragspauschale für Bürgergeldbeziehende und die Absicherung des
Pflegevorsorgefonds durch einen Bundeszuschuss notwendig. "Allein durch
diese Maßnahmen könnten die Pflegekassen schon wieder in ruhigere
finanzielle Fahrwasser kommen - ohne Leistungskürzungen für
Pflegebedürftige", sagte die AOK-Chefin.
Quelle: dts Nachrichtenagentur