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Martin Dulig (SPD) wünscht sich eine neue Form des Dialogs zwischen Ost- und Westdeutschland

Archivmeldung vom 09.12.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.12.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Norman Rönz / pixelio.de
Bild: Norman Rönz / pixelio.de

Der designierter Ost-Beauftragte der SPD, Martin Dulig, hat sich beim Bundesparteitag der SPD über die Schwierigkeiten seiner Partei in Ostdeutschland geäußert.

"Die Neugründung der SPD im Osten 1989/90 war tatsächlich eine Neugründung, wir konnten nicht an die Traditionen der alten SPD anknüpfen. Die Wurzeln sind gekappt. Ein Neuaufbau einer Partei ist etwas anderes als wieder auf Strukturen setzen zu können, die sich über lange Zeiten entwickelt haben. Aus dieser Anfangsschwäche sind wir auch nicht herausgekommen. Wir haben deutlich weniger Mitglieder und keine so starke Verankerung in der Bevölkerung", sagte Dulig im Interview mit dem TV-Sender phoenix am Rande des SPD-Parteitags in Berlin.

Es gebe im Osten ein gewisses Misstrauen gegenüber Parteien. "Das hat auch etwas mit der DDR-Zeit zu tun. Es ist eben nicht selbstverständlich, dass Menschen sich politisch engagieren in einer Partei, sondern man muss sich in Ostdeutschland vielmehr dafür rechtfertigen, dass man Mitglied in einer Partei ist. Genauso wie man sich rechtfertigen muss, Mitglied einer Gewerkschaft zu sein", sagte Dulig. Und weiter: "Man hat auch manchmal den Eindruck, dass die parlamentarische Demokratie als solches noch nicht so stark verankert ist in großen Teilen der Bevölkerung."

Dass die AfD in Ostdeutschland dagegen so deutlich zugelegt habe, liege seiner Meinung nach an den Enttäuschungen der Bürger. "Und zwar der Menschen, die gesagt haben, wir haben in den 1990er-Jahren eigene Nachteile in Kauf genommen, damit wir unseren Arbeitsplatz erhalten und damit es irgendwann mal besser wird. Und es wurde ihnen wenig zurückgegeben", glaubt Dulig. Es sei nun wichtig, die Nachwendezeit aufzuarbeiten. Dulig plädiert deshalb für eine andere Form des Dialogs. "Wir müssen die Aufarbeitung der Ost-Geschichte als gesamtdeutsches Thema in die Öffentlichkeit bringen, denn man kann voneinander lernen. Es geht darum, dass wir ein ehrliches Interesse aneinander haben und dieses Nebeneinander aufhört."

Quelle: PHOENIX (ots)

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