Al-Wazir (Grüne) sieht Probleme bei Verkehrswende: "Kompletter Verzicht auf PKW noch nicht erreicht!"

Bild: Eigenes Werk /SB
Der Vorsitzende des Verkehrsausschusses, Tarek Al-Wazir (Grüne), sieht die Verkehrswende in Deutschland vor großen Herausforderungen. "Die Zahl der Elektroautos wächst, die Nutzung von Bus und Bahn nimmt zu, ebenso Radverkehr und Zufußgehen. Aber die Zahl der Autos schrumpft noch nicht", sagte der Grünen-Politiker am Montag den Sendern RTL und ntv.
Viele Menschen nutzten ihr Auto zwar seltener, "manche nur noch ein paar
Mal pro Woche", doch der komplette Verzicht sei noch nicht erreicht.
"Die
größte Hürde ist die Gewohnheit: Wir sind es gewohnt, mit dem Auto
überall hinzukommen", so Al-Wazir. Ändern könne man das nur damit, "dass
die Menschen darauf vertrauen haben können, dass es das
Deutschlandticket dauerhaft geben wird. Wir brauchen eine verlässliche
Finanzierung, damit die Leute wirklich umsteigen." Auch Carsharing könne
eine wichtige Rolle spielen, denn "die meisten Autos stehen 23 von 24
Stunden ungenutzt herum."
Darüber hinaus fordert der Vorsitzende
des Verkehrsausschusses eine gerechtere Flächenverteilung in Städten:
"Bisher nehmen parkende Autos sehr viel Platz weg, der für Gehwege oder
Radwege fehlt." Auf dem Land hingegen bleibe das Auto wichtig. "Wir
müssen natürlich dafür sorgen, dass die Anbindung mit Bussen und Bahnen
auch im ländlichen Raum besser wird. Aber man wird da niemals einen Takt
erreichen, dass hier alle fünf Minuten irgendwas fährt." Eine faire
Mobilität könne helfen: "Man nutzt die Verkehrsmittel da, wo sie am
besten geeignet sind."
Quelle: dts Nachrichtenagentur