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Bundesumweltministerium: Deutsches Klimaziel rückt in die Ferne

Archivmeldung vom 11.10.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.10.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
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Deutschland bleibt hinter den eigenen Ansprüchen im Klimaschutz noch weiter zurück als bisher gedacht. Offiziell strebt die Bundesregierung noch an, die klimaschädlichen Emissionen bis 2020 um 40 Prozent unter den Wert von 1990 zu drücken: Doch die Lücke zum Ziel ist nach internen Berechnungen des Bundesumweltministeriums weit größer als angenommen, schreibt die "Süddeutsche Zeitung".

Ohne eine "Nachsteuerung" sei bis 2020 bestenfalls ein Minus von 32,5 Prozent zu erwarten; schlimmstenfalls würden die Emissionen nur um 31,7 Prozent sinken. "Eine Zielverfehlung in einer solchen Größenordnung wäre für die Klimaschutzpolitik Deutschlands ein erheblicher Rückschlag", heißt es laut SZ in dem Papier. Hauptgrund für die Verfehlung seien die weiterhin hohen Emissionen bei der Stromerzeugung. So sei zwar der Anteil erneuerbarer Energien in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen.

Gleichzeitig produzierten die deutschen Kohlekraftwerke jedoch fleißig weiter für den Export. Dies bedeute zehn Millionen Tonnen an Treibhausgas-Emission zusätzlich, heißt es in dem Papier. Weil parallel sowohl Bevölkerung als auch Wirtschaft wachsen, steige auch der Stromverbrauch. Dies mache weitere zehn Millionen Tonnen zusätzliche Emissionen aus.

Je 12,5 Millionen Tonnen CO2 bedeuten einen Prozentpunkt für das Klimaziel. Nicht besser sieht es beim Verkehr aus. Ein deutlich gestiegener Dieselabsatz lasse darauf schließen, "dass die Lkw-Fahrleistungen höher als erwartet liegen", mutmaßen die Beamten des Umweltministeriums. Bei Kleinlastwagen und Autos sei der Verbrauch ebenfalls gestiegen - wohl auch der niedrigen Spritpreise wegen.

Unterm Strich könnten die Verkehrsemissionen im Jahr 2020 die jüngsten Schätzungen um acht Millionen Tonnen übersteigen. Weitere sechs Millionen Tonnen Abweichung lauern bei den Gebäuden, auch hier der niedrigen Ölpreise wegen. Zuletzt war deshalb in deutschen Kellern wieder mehr Öl und weniger Gas verfeuert worden. Öl verursacht höhere Emissionen als Gas.

Viele der Zahlen seien noch mit Unsicherheiten behaftet, räumt das Ministerium ein. "Dennoch lassen sie zumindest die Gefahr einer deutlich größeren Klimaschutzlücke in 2020 plausibel erscheinen." Das wieder mache es umso anspruchsvoller, das Ziel für 2030 zu erreichen: minus 55 Prozent gegenüber 1990. "Zudem wäre dies in Bezug auf das internationale Ansehen Deutschlands als Klimaschutzvorreiter verheerend", warnen die Beamten.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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