Union fordert von SPD Einsparungen bei Sozialleistungen
Führende Politiker von CDU und CSU fordern vom Koalitionspartner SPD Bewegung bei der Haushaltskonsolidierung und Einsparungen bei den Sozialleistungen. Unionsfraktionschef Jens Spahn (CDU) sagte dem "Spiegel": "Jeder Haushalt hat bisher das Parlament anders verlassen, als er ankam. Für uns als Unionsfraktion ist klar: Rekordschulden lassen sich nur rechtfertigen, wenn wir für Wachstum sorgen und die Ausgaben konsolidieren."
Deutschland sei die "fiskalische Schutzmacht" der Eurozone. Deshalb
"haben wir eine besondere Verantwortung für solide Finanzen. Alle
Ressorts müssen dafür ihren Beitrag leisten".
Spahn kündigte an,
die Union werde sich drei Bereiche besonders ansehen. "Erstens: Die
Kosten für das Bürgergeld laufen mit über 50 Milliarden Euro aus dem
Ruder", sagte er. Diese Reform habe Priorität für die Union. Zweitens
würden steigende Sozialbeiträge den "Aufschwung abwürgen". "Deshalb
braucht die Pflegeversicherung einen höheren Bundeszuschuss", forderte
Spahn. Und drittens lasse sich ein steigender CO2-Preis nur
rechtfertigen, wenn die Einnahmen "fair" zurückgegeben würden. "Weniger
Subventionen für einzelne, günstigere Stromkosten für alle, das ist die
Devise."
CSU-Landesgruppenchef Alexander Hoffmann äußerte sich
ähnlich: Der Parteitags-Dampf sei verzogen, jetzt müsse sich die SPD mit
der Union auf die Lösung der Probleme im Land fokussieren. "Im
Koalitionsausschuss wird das Thema Haushaltskonsolidierung eine zentrale
Rolle spielen", sagte er dem "Spiegel". "Wir brauchen signifikante
Einsparungen, zum Beispiel durch den Systemwechsel vom Bürgergeld zur
neuen Grundsicherung für Arbeitssuchende, um andere wichtige Vorhaben
aus dem Koalitionsvertrag umsetzen zu können."
Hoffmann begrüßte
es, dass Arbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) künftig auch dem
Koalitionsausschuss angehören werde. "Wir müssen ein gemeinsames
Verständnis dafür entwickeln, wie wir Deutschland wieder nach vorne
bringen und dass unsere enormen Investitionen ohne wirksame Einsparungen
in anderen Bereichen nicht zu rechtfertigen sind", sagte Hoffmann
weiter.
Quelle: dts Nachrichtenagentur