Hebestreit hält Humor von Scholz für unterschätzt

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Regierungssprecher Steffen Hebestreit hält die humoristischen Fähigkeiten des scheidenden Bundeskanzlers Olaf Scholz (SPD) für allgemein unterschätzt. "Entgegen seinem öffentlichen Ruf ist auch der Bundeskanzler durchaus willens und in der Lage, sehr witzig und ulkig zu sein", sagte Hebestreit dem Nachrichtenmagazin Politico.
"Aber das ist etwas, was er nur in sehr, sehr vertrauter Runde macht,
und nicht in größerer Öffentlichkeit. In den Genuss sind wir dann auch
ab und zu gekommen." Bei Reisen habe sich mitunter eine Art
"Klassenfahrt-Syndrom" eingestellt: "Wie heißt das? Nach müde kommt
albern."
Regierungssprecher zu sein, sei für ihn nicht irgendein
Job gewesen. "Ich hätte auch nicht für jeden gearbeitet", so Hebestreit.
"In einem solchen Job, der ja auch gewisse Entbehrungen, was das eigene
Leben angeht - bei allem, was auch super positiv daran ist - mit
beinhaltet, das muss ja funktionieren. Das macht man nicht als
Brot-und-Butter-Job."
Was die drei Stücke sind, die sich der
Kanzler für den Großen Zapfenstreich am Montagabend ausgesucht hat,
wollte Hebestreit nicht verraten: "Mein Eindruck ist, dass sich der
Bundeskanzler bei seiner Musikauswahl sehr treu geblieben ist. Er ist
ein sehr ernsthafter, ein gewissenhafter und auch nüchterner
Bundeskanzler gewesen. Und das wird auch in den Liedern zum Ausdruck
kommen, die er da gewählt hat."
Hebestreit sagte, er selbst habe
noch keine Zukunftspläne. "Ich habe da gar keine Idee", so der frühere
Journalist. Botschafter werden wolle er nicht. "Ich glaube, das passt zu
mir nicht so ganz." Er brauche jetzt erst einmal eine "Phase des
Verarbeitens", "so ein bisschen Abklingbecken". Er wolle nun schauen,
"was mich die nächsten 15 Jahre bis zur Rente noch interessieren
könnte".
Am Montag wird Hebestreit ein letztes Mal als
Regierungssprecher in der Bundespressekonferenz Rede und Antwort stehen.
Die Kanzlerwahl am Dienstag will er "vom Fernseher aus" verfolgen,
bevor er dann am Nachmittag an seinen Nachfolger Stefan Kornelius
übergibt. Sein Büro im Bundespresseamt hat Hebestreit bereits
ausgeräumt. Das Ganze beschränkte sich aber auf zwei Umzugskartons und
"drei Bilder oder vier".
Quelle: dts Nachrichtenagentur