Wirtschaftsministerium plant baldiges Gesetz für CO2-Endlager

Bild: Unbekannt / Eigenes Werk
Die Bundesregierung will Industrieunternehmen zeitnah erlauben, ihre CO2-Emissionen mit dem Speicherverfahren "Carbon Capture and Storage" (CCS) abzuscheiden und in Endlagern zu verpressen. Im zügigsten Fall wäre ein Abschluss des geplanten Gesetzes schon "Mitte/Ende Oktober 2025 denkbar", wie es in einer als Verschlusssache eingestuften Leitungsvorlage aus dem Bundeswirtschaftsministerium heißt, über die das "Handelsblatt" berichtet.
Sechs bis acht Wochen danach könne das Gesetz in Kraft treten, möglicherweise also schon im November.
Die
Fachleute aus dem Wirtschaftsministerium haben in der Leitungsvorlage
ihre Pläne Ministerin Katherina Reiche (CDU) zur Entscheidung vorgelegt.
Dass das Gesetzverfahren so schnell durchgehen könnte, liegt nach ihrer
Einschätzung auch an der Vorgängerregierung. Die im Herbst zerbrochene
Ampelkoalition hatte bereits versucht, CCS freizugeben. "Der beigefügte
neue Gesetzesentwurf beruht weitgehend auf dem Entwurf aus der letzten
Legislaturperiode", heißt es in der Vorlage.
Der Weltklimarat
(IPCC) bewertet CCS als wichtiges Instrument, um mit schwer vermeidbaren
Emissionen, wie beispielsweise in der Zement-, Stahl- oder
Chemieindustrie, umzugehen. Zugleich warnt der IPCC, dass Pläne zur
Entnahme von CO2 aus der Atmosphäre die Anreize zur nötigen sofortigen
Emissionsminderung verwässern könnten. Da CCS-Projekte sich bislang als
teuer und schlecht skalierbar erweisen, bleibt die Technologie zudem
weit hinter den geplanten Kapazitäten zurück. Eine besondere
Herausforderung ist, dass die gespeicherten Emissionen in den
Endlagerstätten dauerhaft daran gehindert werden müssen, wieder in die
Atmosphäre auszutreten, da sie sonst mit etwas Verzögerung dennoch zur
Erderhitzung beitragen. Leckagen können zudem negative Folgen für das
Grundwasser und die Umwelt haben.
Quelle: dts Nachrichtenagentur