Justizministerin geht auf Distanz zu Polizei-Software von Palantir

Bundesjustizministerin Stefanie Hubig (SPD) hat sich kritisch über den Einsatz der Analyse-Software des US-Unternehmens Palantir geäußert, deren bundesweiten Einsatz Innenminister Alexander Dobrindt (CSU) gerade prüfen lässt. Es sei zwar "wichtig, dass unsere Ermittlungsbehörden über zeitgemäße Instrumente verfügen, um schwere Straftaten aufzuklären und Gefahren abwehren zu können", sagte Hubig der "Süddeutschen Zeitung".
Zugleich sei aber auch klar, dass nur solche Mittel genutzt werden
könnten, "die mit rechtsstaatlichen Grundsätzen vereinbar sind".
"Aus
verfassungsrechtlicher Sicht ist beim Einsatz von Softwarelösungen, wie
denen von Palantir, besondere Sorgfalt geboten", sagte Hubig. Es gehe
"schließlich um sensible Daten" der Bürger. Es sei "wichtig, dass
mögliche Risiken genau geprüft werden, nicht zuletzt, wenn es wie hier
um intransparente Algorithmen eines privatwirtschaftlichen Unternehmens
geht". Palantir wurde unter anderem vom Tech-Milliardär Peter Thiel
gegründet, der auch für seine Nähe zu US-Präsident Donald Trump bekannt
ist.
Quelle: dts Nachrichtenagentur