JU für grundsätzlichen Kurswechsel bei Energiewende und Sozialstaat

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Der Vorsitzende der Jungen Union, Johannes Winkel (CDU), fordert einen grundlegenden Kurswechsel in der Energie- und Sozialpolitik. "Wir müssen alle Energieträger nutzen, die erneuerbaren Energien ebenso wie Gas oder Kohle. Und auch Atomstrom, wobei wir den nach dem Ausstieg aus dieser Technologie im Ausland einkaufen müssen", sagte Winkel der "Welt".
Die bisherigen Kosten der Energiewende reichten nicht aus, um die
Dimensionen zu beschreiben. "Die für den Ausbau der erneuerbaren
Energien nötigen Kapazitätserweiterungen der Leitungen und Speicher
werden alle Dimensionen sprengen. Erstens ist das nicht zu finanzieren,
zweitens brauchen wir Energie aus grundlastfähiger, also
witterungsunabhängiger Erzeugung."
Gasimporte aus Russland lehnt
Winkel ab. "Gaslieferverträge mit Russland sind keine Option. Es gibt
Alternativen, darunter auch die heimischen Reserven. Die sind gar nicht
so gering, zum Beispiel beim Schiefergas." Über solche Fragen müsse
offen diskutiert werden. "Wir müssen uns entscheiden, ob wir uns in
diesem Land langsam vom Wohlstand und den Zukunftsperspektiven
verabschieden - oder ob wir bereit sind, wieder selbst anzupacken und
Entscheidungen zu fällen, die vielleicht auch unpopulär und unbequem
sein können."
Auch beim Sozialstaat drängte Winkel auf Reformen.
"Wir dürfen die Sozialstaatsreform nicht nur ankündigen, wir müssen sie
machen. Wer arbeitet, muss mehr von seinem Lohn haben. Der Sozialstaat
muss effizienter werden, und wir müssen uns auf Leistungskürzungen
einstellen." Beim Renteneintritt mahnte er an, die Altersgrenze von 67
Jahren tatsächlich durchzusetzen.
Weiter sagte Winkel: "Beim
Thema Pflege und Krankenversicherung müssen wir uns weg von der
Vollkasko-Mentalität bewegen." Die Krankenversicherung solle die
Grundversorgung sichern, Zusatzleistungen aber klar trennen und stärker
privat absichern. Eine Praxisgebühr könne für Kostenbewusstsein sorgen.
"In der Pflegeversicherung bleibt es bei einer Teilabsicherung, eine
Vollversicherung ist nicht tragfähig. Leistungen müssen gezielter
gewährt werden." Auch im Pflegebereich gelte: "Private Vorsorge stärken,
statt alles auf die Beitragszahler abzuwälzen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur