Industriepräsident sieht positiven Start der Bundesregierung
Der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Peter Leibinger, hat sich positiv über die aktuelle Koalition geäußert. "Die Bundesregierung hat einen guten Start hingelegt, sie spricht die richtigen Dinge an", sagte Leibinger der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" (FAS).
Sie arbeite an steuerlichen Entlastungen, etwa mit Blick auf
Abschreibungen und habe sich zum "Bürokratieabbau" verpflichtet. Sie
habe erkannt: "Man kann die Stimmung im Land am schnellsten verbessern,
indem man Probleme offen anspricht und geschlossen angeht. Das schafft
Vertrauen und gibt das Signal: Wir haben verstanden."
Zu den
wirtschaftlichen Aussichten im Land, die er am Jahresanfang noch
skeptisch beurteilt hatte, sagte Leibinger jetzt: "Mittlerweile sehe ich
einen Silberstreifen am Horizont, und ich bin zunehmend optimistisch,
dass wir einen Stimmungsumschwung hinbekommen."
Zugleich richtete
Leibinger konkrete Forderungen an die Politik. Zur Stärkung der
Resilienz brauche es "eine faire Lösung zwischen den Unternehmern und
dem Staat", sagte er. So habe es in der Nachkriegszeit eine staatliche
Lebensmittelreserve gegeben, auch für Öl und Gas seien entsprechende
Vorkehrungen getroffen. "Ich kann mir vorstellen, dass es das auch für
andere Güter gibt, die für die Volkswirtschaft wichtig sind."
Darüber
hinaus forderte Leibinger die Politik zur gezielten Förderung
"strategisch wichtiger" Branchen auf. "Die Politik sollte zusammen mit
Wissenschaft und Wirtschaft eine Liste mit sieben bis zehn wichtigen
Themen entwerfen, in denen wir Exklusivität besitzen", verlangte er. Es
gehe dabei um Felder, "die strategisch relevant sind und auf denen wir
erfolgreich vorne mitspielen können." Dazu zähle etwa die KI im Bereich
der Automatisierungstechnik, nicht aber digitale Dienstleistungen für
private Verbraucher.
Quelle: dts Nachrichtenagentur