CDA erwartet "armutsfeste" Mindestlohn-Steigerung
Der Chef des CDU-Sozialflügels, Dennis Radtke, hat sich für eine spürbare Anhebung des Mindestlohns ausgesprochen. "In Zeiten steigender Preise erwarte ich von der Mindestlohnkommission eine Entscheidung mit Augenmaß und sozialem Gewissen", sagte der Vorsitzende der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft Deutschlands (CDA) den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
"Ein armutsfester Mindestlohn ist und bleibt eine Frage der sozialen
Gerechtigkeit. Wer Vollzeit arbeitet, muss davon leben können."
Die
Kommission entscheidet bis Ende Juni über die künftige Höhe des
Mindestlohns. Die SPD hofft auf eine Erhöhung auf 15 Euro im kommenden
Jahr. Prominente Sozialdemokraten hatten sich in der Vergangenheit offen
für eine politische Festlegung gezeigt, sollte die Kommission mit ihrem
Beschluss deutlich unter 15 Euro bleiben.
Die Union lehnt einen
Eingriff ab. Der Fokus müsse stärker auf der Stärkung der Tarifbindung
liegen, sagte Radtke. "Das bleibt der beste Weg zu fairen Löhnen."
Bislang
ist gesetzlich nur festgelegt, dass sich die Mindestlohnkommission an
der Tarifentwicklung orientieren muss. Mit der Orientierung am mittleren
Bruttolohn der Deutschen (Bruttomedianlohn) soll eine EU-Richtlinie
umgesetzt werden, die diesen Maßstab als eine von mehreren Optionen
nennt. Nach Berechnungen der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung
hätte der Mindestlohn bei einer Orientierung am Bruttomedianlohn bereits
2023 bei 13,50 Euro liegen müssen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur