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Union und katholische Kirche kritisieren Selektion Behinderter durch Pränataldiagnostik

Archivmeldung vom 24.11.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.11.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Embryonen im 2- und 4-Zellen-Stadium. Bild: Minami Himemiya / de.wikipedia.org
Embryonen im 2- und 4-Zellen-Stadium. Bild: Minami Himemiya / de.wikipedia.org

Unionspolitiker und die katholische Kirche haben davor gewarnt, dass die Pränataldiagnostik zunehmend zur Selektion von Behinderten führt. "Es gibt einen Druck zur Pränataldiagnostik und bei auffälligem Befund zur Abtreibung", sagte der Behindertenbeauftragte der Bundesregierung Hubert Hüppe (CDU) der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Er beklagte die Doppelgesichtigkeit der Debatte. Einerseits werde beschworen, dass Menschen mit Behinderungen unser Leben bereichern. Andererseits würde mit Leid und Verzweiflung der Eltern behinderter Kinder argumentiert.

"Die Pränataldiagnostik befördert in unserer Gesellschaft eine Mentalität der vorgeburtlichen Selektion", sagte ein Sprecher der Deutschen Bischofskonferenz. Eltern mit einem behinderten Kind gerieten immer mehr unter Rechtfertigungsdruck. Das Streben, einen immer perfekteren Menschen "herbeizuforschen", sei zutiefst inhuman. "Mich beunruhigt die Tendenz, dass Menschen mit Behinderung generell als unerwünscht angesehen werden", sagte der CSU-Bundestagsabgeordnete Johannes Singhammer der F.A.S. Dieses Denken dürfe sich in Deutschland nicht verbreiten. "Es ist schlimm, wenn Menschen in unserer Gesellschaft zunehmend nach ihrer Produktivität bewertet werden." Singhammer forderte im Zusammenhang mit der Pränataldiagnostik eine bessere Aufklärung. Der CSU-Politiker äußerte den Verdacht, dass die Art der Beratung ein Grund dafür sein könnte, dass heute neun von zehn Kindern mit Down-Syndrom abgetrieben werden.

Bahr weist Kritik an PID-Verordnung zurück

Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) hat die Kritik an seiner Verordnung zur Präimplantationsdiagnostik (PID) zurückgewiesen, dass er den Embryonen-Tests Tür und Tor öffne. "Die Zahl wird begrenzt bleiben, weil wir klare Regeln geschaffen haben", sagte Bahr der "Rheinischen Post". Experten gingen davon aus, dass es etwa 200 bis 300 Fälle pro Jahr sein könnten, in denen im Rahmen des Gesetzes ein künstlich gezeugter Embryo auf schwere Erbkrankheiten untersucht werde, bevor er der Mutter eingepflanzt werde. Bahr zeigte sich zuversichtlich, dass die Verordnung trotz der Kritik einiger Bundesländer den Bundesrat passieren wird. "Wir haben die Länder intensiv eingebunden und sehr viele Wünsche berücksichtigt. So können wir den Bundesrat überzeugen."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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