Faeser erwartet Rückgang der Asylgesuche auf 100.000 im Gesamtjahr
Archivmeldung vom 05.05.2025
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie geschäftsführende Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) erwartet für 2025 die geringsten Asylzahlen seit mehr als einem Jahrzehnt. "Wenn die irreguläre Migration weiter so stark zurückgedrängt wird, wie wir es in den letzten zwei Jahren geschafft haben, dann können die Asylzahlen in Deutschland in diesem Jahr bei etwa 100.000 liegen", sagte die SPD-Politikerin den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Nach Angaben des Innenministeriums lagen die Asylantragszahlen zuletzt 2012 unter 100.000. In
diesem April seien 8.840 Asylgesuche gestellt worden, im April vor zwei
Jahren seien es noch fast 20.000 gewesen - ein Rückgang von 55 Prozent,
rechnete Faeser vor. Vom 1. Januar bis 30. April 2025 verzeichnete das
Innenministerium insgesamt 42.460 Asylgesuche.
Die Bundespolizei
kontrolliere an allen deutschen Landgrenzen und habe bei diesen
Kontrollen seit Oktober 2023 schon mehr als 53.000 Personen
zurückgewiesen, teilte die scheidende Innenministerin mit, deren Amt der
CSU-Politiker Alexander Dobrindt übernimmt. Mehr als 2.200 Schleuser
seien bei den vorübergehenden Binnengrenzkontrollen in dieser Zeit
festgenommen worden. 'All das findet in enger europäischer Abstimmung
statt und im Rahmen des europäischen Rechts', sagte Faeser. 'Nur so
scheitern Maßnahmen nicht binnen kürzester Zeit vor Gericht - und nur so
wirken sie auch.'
Die SPD-Politikerin hob die Notwendigkeit
hervor, auch künftig gemeinsam mit den Nachbarstaaten zu handeln. 'Das
neue Gemeinsame Europäische Asylsystem wird der entscheidende Schritt
sein für die weitere Begrenzung und für einen starken Schutz der
EU-Außengrenzen, sagte Faeser.
Der Kern des reformierten
europäischen Asylsystems besteht in Asylverfahren an den Außengrenzen
und in einem Solidaritätsmechanismus, der die Verteilung der Flüchtlinge
in der EU regelt. Die künftige schwarz-rote Bundesregierung will die
Zurückweisung von Asylbewerbern an den deutschen Grenzen deutlich
ausweiten - 'in Abstimmung mit' den Nachbarstaaten, wie es im
Koalitionsvertrag heißt. Ob dies die Zustimmung der Nachbarstaaten
erfordere, blieb zwischen den Koalitionspartnern strittig.
Quelle: dts Nachrichtenagentur