Prien für strengere Altersbeschränkungen bei Instagram und Tiktok
Bundesfamilienministerin Karin Prien (CDU) hat sich für strengere Altersbeschränkungen bei Instagram und Tiktok ausgesprochen. Ab welchem Alter die Nutzung erlaubt werden solle, werde in den nächsten Wochen eine Expertenkommission prüfen, sagte sie der "Süddeutschen Zeitung".
Außerdem kritisierte Prien den Social-Media-Konsum und die
Bildschirmzeiten vieler Eltern. "Das fängt ganz früh an. Manche Eltern
schauen heute mehr aufs Handy als in den Kinderwagen. Babys brauchen
Blickkontakt."
Auf die Frage, ab wann Kinder ihr erstes eigenes
Handy haben sollten, antwortete Prien: "Meine feste Überzeugung: Jedes
halbe Jahr, das ohne geht, ist ein gewonnenes. Und auf keinen Fall
sollte es ein Handy geben, bevor jemand gut lesen kann und in der Lage
ist, ganze Bücher zu lesen."
Angesprochen auf die frühe
Konfrontation von Kindern und Jugendlichen mit pornografischen Inhalten
im Netz, gestand Prien, auch sie habe sich als Jugendliche die erotische
Literatur vom Nachtschrank ihres Vaters gemopst. Die sei allerdings auf
Englisch gewesen. "Meine Eltern fragten mich, ob ich darüber reden
will, was ich natürlich nicht wollte, weil es ungemein peinlich war."
Erotische
Literatur als Jugendliche zu lesen, sei aber etwas völlig anderes, als
die Bilder zu sehen, die heute im Internet stehen. Da gehe es nicht mehr
um "Frühsexualisierung", sondern um "Traumatisierung". Positiv hob
Prien das Verhältnis zwischen Kindern und Eltern hervor. Das sei laut
Aussage von Kindern und Jugendlichen selbst, so gut wie nie zuvor. "Der
Großteil der Eltern kümmert sich hingebungsvoll."
Quelle: dts Nachrichtenagentur