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Sozialpsychologe warnt vor Sonderrechten für Geimpfte

Archivmeldung vom 05.02.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.02.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Drohen, Warnen, Stopp & Halt! (Symbolbild)
Drohen, Warnen, Stopp & Halt! (Symbolbild)

Bild: Petra Bork / pixelio.de

Der Sozialpsychologe Hans-Peter Erb von der Helmut-Schmidt-Universität Hamburg warnt vor Sonderrechten für Geimpfte. "Aus meiner Sicht sind Sonderrechte das Schlimmste, was man im Augenblick machen kann", sagte er dem Nachrichtenportal Watson.

Erb weiter: "Mit Sonderrechten würde der knappe Impfstoff noch attraktiver werden, manche Leute würden versuchen, sich irgendwie, vielleicht auch illegal, Impfdosen zu verschaffen." Und er sei sich sicher: "Wenn es Sonderrechte für einzelne gäbe, dann wäre es sehr schnell vorbei mit der Einhaltung der Maßnahmen." Schließlich sehe man von außen nicht, ob jemand geimpft sei oder nicht und daher beispielsweise zu Recht oder zu Unrecht ohne Maske in den Supermarkt komme. Darüber hinaus geht er davon aus, dass die aktuelle Knappheit der Impfstoffe aus psychologischer Sicht dazu führen könnte, dass sich mehr Menschen impfen lassen wollen: "Wenn etwas knapp ist, dann führt das dazu, dass es umso attraktiver wird. Wir kennen das von Angeboten nach dem Motto `Nur solange der Vorrat reicht`."

Häufig werde da bewusst eine Verknappung eingesetzt, um die Menschen psychologisch dazu zu bringen, das Objekt viel attraktiver zu finden. "Dadurch könnten Menschen, die sich vielleicht gar nicht impfen lassen wollten, jetzt denken: Her mit dem Zeug." Ein großes Problem sieht der Sozialpsychologe darin, dass es keine Belohnungen für Menschen gibt, die sich an Regeln halten: "Ich glaube, viele Menschen sind verzweifelt." Man halte sich an die Regeln, aber bekomme keine Belohnung. "Das ist schlimm für uns. In Deutschland herrscht eine Mentalität von Verboten." Überlegungen zu Belohnungen spielten dagegen eine zu geringe Rolle. Erb spricht sich zudem dafür aus, noch mehr an die Gemeinschaft zu denken: "Ob wir wollen oder nicht: Wir sind eine Gemeinschaft und wir sollten den Gemeinschaftsgedanken auch stark betonen." Er beobachte schon, dass die Verantwortung für viele Leute eine Rolle spielt. "Wenn ich mich an die Regeln halte, kann ich es vermeiden, dass woanders Leute sterben. Daran darf man appellieren."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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