SPD will Bundeswehr mit höherem Sold attraktiver machen

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Anders als CDU und CSU mit einer Wehrpflicht will ihr sozialdemokratischer Koalitionspartner die Personallücke bei der Bundeswehr über eine deutlich bessere Bezahlung der Soldaten schließen.
"Die Union macht es sich beim Thema Wehrpflicht viel zu leicht", sagte
Falko Droßmann, verteidigungspolitischer Sprecher der
SPD-Bundestagsfraktion, dem "Tagesspiegel" vor dem Hintergrund der
höheren Nato-Ziele, die in der kommenden Woche auf dem Gipfel in Den
Haag beschlossen werden sollen: "In erster Linie muss der Soldatenberuf
attraktiver werden, um die von uns geforderte Truppenstärke zu
erreichen."
Dafür brauche es neben anderen Maßnahmen wie
flexibleren Dienstzeitmodellen oder kostenlosen Führerscheinen für
Wehrdienstleistende unter anderem "ein kräftiges Plus" bei der
Entlohnung: "Wer seine Gesundheit oder sein Leben für unser Land aufs
Spiel setzt, muss einen deutlich höheren Sold bekommen als bisher."
Mit
Bezug auf den Koalitionsvertrag, in dem von einem "zunächst"
freiwilligen neuen Wehrdienstmodell die Rede ist, bekräftigte Droßmann,
dass seine Partei eine Wiedereinführung der Wehrpflicht nicht
kategorisch ausschließe, wenn die Zahl der Freiwilligen nicht hoch genug
sein sollte.
Zuvor müssten jedoch die Maßnahmen zur
Attraktivitätssteigerung vereinbart worden sein: "Die SPD wird keinem so
schwerwiegenden Eingriff in die Lebensplanung der jungen Männer dieses
Landes zustimmen, bevor nicht alles für eine attraktivere Truppe getan
wurde, in die wir die Menschen nicht hineinzwingen müssen."
Droßmann
appellierte deshalb an seinen Parteifreund, Verteidigungsminister Boris
Pistorius, "dass er nun sehr schnell Maßnahmen für eine attraktivere
Bundeswehr vorlegt, aber da vertraue ich ihm". Von der Union erwarte er,
"ihn seine Arbeit machen zu lassen, statt die Diskussion über eine
schnelle Wiedereinführung der Wehrpflicht immer neu anzuheizen".
Quelle: dts Nachrichtenagentur