SPD-Chef besteht auf Stahl-Gipfel

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SPD-Chef Lars Klingbeil dringt auf ein Gipfeltreffen zur Stärkung des Stahl-Standorts Deutschland. "Wir als SPD wollen einen baldigen Stahl-Gipfel", sagte der Finanzminister den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Sonntagausgaben). "Wir müssen mit Konzernchefs und Betriebsräten diskutieren, wie wir die Stahlindustrie stärken können - etwa durch niedrigere Energiepreise."
Darüber hinaus müsse es im Zollstreit mit den USA gelingen, beim Stahl
eine vernünftige Lösung zu finden, so Klingbeil. "Vernünftig sind
niedrige Zölle oder hohe Quoten. Die Amerikaner sind auf unseren
Qualitätsstahl angewiesen - etwa beim Flugzeugbau." Die USA erheben
derzeit einen Einfuhrzoll auf Stahl von 50 Prozent.
Der
Vizekanzler kritisierte den Zoll-Deal, den EU-Kommissionspräsidentin
Ursula von der Leyen mit US-Präsident Donald Trump geschlossen hat. Man
müsse sich schon fragen, wie es sein kann, dass die Europäische Union
mit 27 Staaten und 450 Millionen Bürgern "am Ende so schwach dasteht",
sagte er. "Ich wünsche mir, dass wir eine europäische Stärke entwickeln
und nicht länger am Katzentisch sitzen."
Er sei Kanzler Friedrich
Merz (CDU) sehr dankbar, "wie er bei Fragen von Krieg und Frieden dafür
sorgt, dass die Europäer mitreden", fügte Klingbeil hinzu. "Deutschland
muss vorangehen, Deutschland muss eine europäische Führungsmacht sein."
Klingbeil
rief die Länder auf, sich finanziell an einer Entlastung überschuldeter
Kommunen zu beteiligen. "Ich arbeite in meinem Ministerium daran, dass
wir bei den kommunalen Altschulden zu vernünftigen Lösungen kommen",
sagte Klingbeil dem RND. "Wir wollen die Kommunen unterstützen. Aber
wichtig ist, dass auch die Länder ihren Teil dazu beitragen."
Entscheidend
sei, die Handlungsfähigkeit vor Ort zu stärken. "Oberbürgermeister aus
dem Ruhrgebiet sagen mir, dass es gerade die Altschulden sind, die ihnen
Spielräume rauben", sagte Klingbeil. "Zu vieles in unserem Land wurde
kaputtgespart."
Quelle: dts Nachrichtenagentur