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Gesundheitsökonom Neubauer für Systemwechsel

Archivmeldung vom 02.02.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.02.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der Gesundheitsökonom Professor Günter Neubauer hat einen radikalen Umbau des deutschen Gesundheitssystems gefordert. In der SWR-Sendung "2+Leif" kritisierte er am Montagabend das aktuelle solidarische System als nicht mehr zeitgemäß.

Der Leiter des Münchener Instituts für Gesundheitsökonomik sagte in der SWR-Talkshow: "Ich bin der Meinung es ist höchste Zeit, dass wir den Solidaritätsgedanken aufgeben. Der Solidaritätsgedanke war zu Bismarcks Zeiten vorbildlich und ist heute überholt. Solidarität können Sie nur praktizieren in einer stabilen Gruppe. Und die gibt's nicht mehr." Neubauer sprach sich in "2+Leif" für die Einführung der Kopfpauschale aus.

Ihm widersprach in der SWR-Sendung der Vorsitzende des Vereins Demokratischer Ärztinnen und Ärzte (VDÄA), Professor Wulf Dietrich. Er lehnte die von der FDP geplante Einführung der Kopfpauschale kategorisch ab: "Sollen wir doch erst mal darüber reden, dass wir das Geld, was wir im System haben, vernünftiger anwenden. Wir haben das drittteuerste Gesundheitswesen der Welt." Generell, so Dietrich im SWR, gehöre der Profitgedanke nicht in den Gesundheitssektor: "Ich bin der Ansicht Ökonomie hat nichts im Gesundheitswesen zu suchen. Krankheit ist keine Ware."

Kritik äußerte Dietrich an den zunehmenden Leistungseinschränkungen im Gesundheitswesen: "Im Moment haben wir die Tendenz, es wird unten abgeschnitten. Oben wird noch alles Mögliche gemacht. Unten, d.h. bei den banalen Erkrankungen wie Bluthochdruck, Leber- und Nierenerkrankungen. Da wird zunehmend abgeschnitten. Das oben wird noch bezahlt, weil das bringt noch am meisten Profit."

Der Gesundheitsökonom Neubauer sagte weitere Leistungseinschränkungen voraus. Zur Kostendämpfung im Gesundheitswesen sieht Neubauer erhebliches Sparpotenzial. Dazu meinte er in "2+Leif": "Wir geben in der gesetzlichen Krankenversicherung, der Kassenmedizin, etwa 28 Milliarden Euro aus. Davon kann man immer zehn Prozent sparen."

Quelle: SWR - Südwestrundfunk

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