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Kinder- und Jugendärzte gegen Zwangstests für Einwanderer

Archivmeldung vom 04.01.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.01.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Siegfried Fries / pixelio.de
Bild: Siegfried Fries / pixelio.de

Ärztevertreter wehren sich weiterhin gegen Forderungen aus der Politik nach verpflichtenden Altersuntersuchungen von Einwanderern. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte der Präsident des Verbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKL), Thomas Fischbach, "ein solches Vorgehen ist medizinisch schwierig und organisatorisch kaum zu bewältigen".

Der Mediziner verwies darauf, dass bei der Röntgenuntersuchung von Handknochen ein entwicklungsabhängiger Korridor von plus/minus etwa zwei Jahren zu berücksichtigen sei. In Grenzfällen müsse zur Klärung der Frage der Volljährigkeit neben einer radiologischen Diagnostik eine entwicklungspsychologische Einschätzung erfolgen, gegebenenfalls unter Heranziehung eines Dolmetschers. "Als niedergelassene Ärzte sind wir froh, wenn wir unsere regulären Patienten versorgt bekommen", verwies Fischbach auf den damit verbundenen Aufwand. "Wir wollen nicht noch weitere Aufgaben in staatlicher Verantwortung übernehmen müssen, die außerhalb unserer Zuständigkeit liegen."

Rein rechtlich hält der BVKL Pflicht-Tests allerdings für möglich. "Wenn es ein hinreichendes Interesse des Staates etwa zur Strafverfolgung gibt, ließe sich eine verpflichtende Untersuchung gesetzlich fraglos regeln", sagte der Verbandspräsident. Für ein entsprechendes Vorgehen gebe es durchaus Beispiele.

Am Mittwoch hatte sich Bundesinnenminister Thomas de Maiziere für Zwangsuntersuchungen ausgesprochen, sofern das Alter eines Flüchtlings nicht aus amtlichen Dokumenten zweifelsfrei hervorgehe. Die Bundesärztekammer hatte dies unter anderem als "Eingriff in die körperliche Unversehrtheit" abgelehnt.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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