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Antisemitismusbeauftragter kritisiert "Querdenken"-Bewegung

Archivmeldung vom 24.11.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.11.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Felix Klein (2018)
Felix Klein (2018)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, hat Gleichsetzungen aus der "Querdenken"-Bewegung von aktuellen Corona-Beschränkungen mit der Verfolgung von Juden während des Nationalsozialismus scharf kritisiert.

"Die zunehmenden Vergleiche von Protestierenden gegen die Corona-Maßnahmen mit Opfern des Nationalsozialismus verhöhnen die tatsächlichen Opfer und relativieren die Shoah", sagte er dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".

"Der Holocaust ist kein Abziehbild für jedwede Opfergefühle." Die jüngsten Vorgänge in Hannover und Karlsruhe zeigten vielmehr, wie wichtig Bildung sei. "Wer über Anne Frank und Sophie Scholl gut Bescheid weiß, wird kaum solch krude Verharmlosungen äußern." Dass die Kritik an solchen Vergleichen nun hohe Wellen schlägt, begrüßt Klein. "Es zeugt von einem funktionierenden Wertesystem der demokratischen Mehrheit", sagte er. Am Samstag hatte eine junge Frau, die sich als "Jana aus Kassel" vorstellte, auf einer "Querdenken"-Bühne in Hannover gesagt: "Ich fühle mich wie Sophie Scholl, da ich seit Monaten aktiv im Widerstand bin, Reden halte, auf Demos gehe, Flyer verteile und auch seit gestern Versammlungen anmelde."

Sophie Scholl wurde wegen ihres Widerstandes gegen den Nationalsozialismus hingerichtet. Eine Woche zuvor hatte eine Elfjährige auf einer "Querdenken"-Bühne in Karlsruhe die Tatsache, dass sie ihren Geburtstag nicht wie gewohnt feiern konnte, in Beziehung gesetzt zum Schicksa l von Anne Frank, die sich in einem Hinterhaus vor den Nazis versteckte und später im Konzentrationslager Bergen-Belsen umkam. Im Zuge der jüngsten Proteste wurde das Infektionsschutzgesetz mit dem Ermächtigungsgesetz der Nationalsozialisten auf eine Stufe gestellt. Bei einer "Querdenken"-Demo in Leipzig titulierte sich eine Teilnehmerin als "Covidjud". Der Präsident des thüringischen Landesamtes für Verfassungsschutz, Stephan Kramer, sagte: "Das ist kein Zufall, sondern das perfide Ergebnis einer langen Kette von Diskursverschiebungen und gezieltem Geschichtsrevisionismus, basierend auf Schulungen der Neuen Rechten." Jüngere Menschen seien dafür besonders empfänglich. "Hier müssen Gegennarrative gesetzt werden."

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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