Schock-Szenario: Bundeswehr kalkuliert 1.000 Verwundete pro Tag

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Die Bundeswehr stellt ihre medizinische Planung auf ein mögliches Großkonfliktszenario ein und kalkuliert im Extremfall mit rund 1.000 Verwundeten pro Tag, sagte Sanitätschef Ralf Hoffmann Reuters. Erfahrungen aus dem Ukraine-Krieg prägen Training, Transport und Kapazitätsplanung.
Der Sanitätsdienst der Bundeswehr passt Ausbildung, Material und Logistik an moderne Kriegsrealitäten an. Generaloberstabsarzt Ralf Hoffmann erläuterte, die Zahl der Verwundeten hänge von Intensität und Art der Gefechte ab; realistisch sei eine Größenordnung von etwa 1.000 pro Tag. Eine zentrale Lehre aus der Ukraine ist demnach die Wirkung von Drohnen und loiternden Munitionen, die häufiger Explosionsverletzungen und Verbrennungen verursachen.
Für die Verwundetenversorgung plant die Bundeswehr mit flexiblen Transportmitteln: Neben Luftrettung werden Krankenhauszüge und -busse geprüft. Die Erstversorgung soll nahe der Front erfolgen, anschließend würden Patientinnen und Patienten überwiegend in deutschen Zivilkliniken weiterbehandelt. Dafür werden nach den Planungen bis zu 15.000 Betten benötigt. Der Sanitätsdienst mit derzeit rund 15.000 Soldatinnen und Soldaten soll personell wachsen, um Reserven aufzubauen.
Parallel beobachtet die Bundeswehr Entwicklungen an der NATO-Ostflanke. Während Russland Angriffsabsichten bestreitet, verweisen Militärs auf wiederholte Luftraumverletzungen und fordern robuste Vorsorge. Politisch bleibt das Szenario ein Planungsfall; Ziel ist eine widerstandsfähige Gesundheitsversorgung im Bündnis.
Quelle: ExtremNews