Nitratbelastung: Rainer legt Vorschlag für Stoffstrombilanz-Aus vor
Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer (CSU) hat am Dienstag dem Bundeskabinett einen Vorschlag zur Abschaffung der Stoffstrombilanzverordnung vorgelegt. Die Verordnung war nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs eingeführt worden, um die Nitratbelastung im Grundwasser zu verringern und Strafzahlungen der Europäischen Union wegen Verfehlungen der Wasserrahmenrichtlinie und der Nitratrichtlinie zu verhindern.
Bislang seien Landwirte verpflichtet gewesen, "extrem detailliert zu
dokumentieren, was sie wann und wo auf ihren Feldern ausbringen", sagte
Rainer am Dienstag. "Das ist hochbürokratisch und wird von der EU so
nicht einmal gefordert." Man befreie die Höfe von "jährlich 18 Millionen
Euro Bürokratieballast", erklärte der CSU-Politiker.
Die
Koalition habe versprochen, überbordende Bürokratie abzubauen. Ein
Zuviel an Bürokratie sei der größte "Hemmschuh" für wirtschaftliches
Wachstum. "Schon heute - sieben Wochen nach Amtsantritt - haben wir
geliefert", so Rainer.
Die Düngeverordnung soll in Kraft bleiben.
Sie legt unter anderem fest, welche Mengen, zu welchen Zeiten und unter
welchen Bedingungen Düngemittel ausgebracht werden dürfen. Sie erfasst
allerdings nicht alle Nährstoffströme.
Das
Landwirtschaftsministerium beteuerte, an einem "Wirkungsmonitoring" zu
arbeiten, mit dem Deutschland seine Zusagen gegenüber der EU-Kommission
künftig einhalten soll. Im nächsten Schritt will das Ministerium eine
Novelle des Düngegesetzes vorlegen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur