Wagenknecht bemerkt mehr persönliche Anfeindungen
Die BSW-Vorsitzende Sahra Wagenknecht bemerkt nach eigenen Angaben eine Zunahme persönlicher Anfeindungen im politischen Schlagabtausch, hält harte Worte aber in gewissen Fällen für angebracht.
Sie sagte der "Rheinischen Post" (Montagsausgabe) auf die Frage, ob der
Hass schlimmer geworden ist: "Auf jeden Fall. Das betrifft nicht nur
Diffamierungen im Netz. Wenn ein CSU-Politiker mich als 'Mensch
gewordenen Hitler-Stalin-Pakt' bezeichnet, ist das einfach nur
geschmacklos."
Zugleich verteidigte sie, dass sie die
Ampel-Koalition vor dem Bruch regelmäßig als "dümmste Regierung Europas"
bezeichnet hat. Wagenknecht sagte: "Dümmste Regierung ist nicht
freundlich, aber schauen Sie sich doch die Bilanz der Ampel an: Wir
haben die höchsten Strompreise, die Wirtschaft befindet sich in einem
sehr kritischen Zustand, und viele Menschen haben in den letzten Jahren
Lebensqualität und Wohlstand verloren." Wenn jemand Existenzängste habe,
wenn Familien ihren Urlaub streichen oder ihren Kindern zu Weihnachten
nichts Schönes mehr schenken könnten, sei das hart. "Für die, die das
verantworten, sind daher auch harte Worte angebracht."
Gegen
Pöbler im Netz geht sie nach eigenen Worten indes nicht mit Klagen vor.
"Echte Bedrohungen gebe ich ans Bundeskriminalamt weiter. Und wir gehen
gegen bösartige Verleumdungen vor, Habeck etwa darf nicht mehr
behaupten, wir bekämen Geld von Russland. Ansonsten habe ich Besseres zu
tun, als Leute zu verklagen, die mich im Netz anpöbeln."