Bentele: Angeblich aufgeblähter Sozialstaat ist eine Mär

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Die Präsidentin des Sozialverbandes VdK, Verena Bentele, kritisiert die Politik dafür, immer mehr Aufgaben an die Sozialversicherungen auszulagern. Für die VdK-Präsidentin ist es nur "allzu offensichtlich", dass die Sozialpolitik wegen neuer Herausforderungen ins Hintertreffen gerate.
"Während für vieles andere hohe Summen da sind, wird am angeblich
aufgeblähten Sozialstaat gespart. Diese Mär muss endlich aus den Köpfen
verschwinden. Die Sozialleistungsquote liegt konstant um die 30
Prozent", sagte Bentele der Mediengruppe Bayern (Dienstag).
An
den Zahlen hätte sich im Laufe der letzten Jahrzehnte wenig geändert.
Bentele sagte: "Im internationalen Vergleich liegt Deutschland beim
Anteil der staatlichen Sozialausgaben am Bruttoinlandsprodukt auf Rang
sieben von 18 reichen OECD-Ländern."
"Nicht die Sozialkosten sind
aus der Balance geraten, sondern die politische Debatte und die mediale
Darstellung darüber", kritisierte Bentele. In den vergangenen Jahren
seien immer mehr gesamtgesellschaftliche Aufgaben, die eigentlich aus
Steuermitteln finanziert werden müssten, auf die Sozialversicherungen
verlagert. Das habe zur Folge, dass die Beiträge steigen. "Würden diese
Leistungen sachgerecht aus dem Bundeshaushalt bezahlt, könnten die
Sozialversicherungsbeiträge um mehr als vier Prozentpunkte niedriger
sein."
Bentele drängt daher auf eine gerechte Steuerpolitik. Der
VdK schlägt vor, Vermögen ab fünf Millionen Euro mit einem Prozent und
über 100 Millionen Euro mit zwei Prozent zu besteuern. "Das brächte nach
unserer Schätzung Einnahmen von etwa 40 Milliarden Euro und beträfe
etwa 300.000 überreiche Personen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur