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Unsere Gesellschaft braucht den Sonntag!

Archivmeldung vom 13.11.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.11.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Sonntagruhe (Symbolbild)
Sonntagruhe (Symbolbild)

Bild: Gabi Schoenemann / pixelio.de

Der Schutz des Sonntags wird immer wieder ausgehöhlt, das zeigt die aktuelle Diskussion um eine Verkaufsöffnung am Heiligabend, der in diesem Jahr auf einen Sonntag fällt. Der Bundeshauptausschuss des Kolpingwerkes Deutschland hat jetzt ein deutliches Zeichen gesetzt. Hier der Wortlaut der Erklärung, die vom Bundeshauptausschuss am 12. November in Stuttgart beschlossen wurde:

Millionen von Frauen und Männer beispielsweise in Pflege und Gesundheit, im Nah- und Fernverkehr, in Gastronomie und Kultur sowie bei Ordnungs- und Rettungsdiensten müssen am Sonntag zum Wohle anderer arbeiten. Dafür müssen wir ihnen dankbar sein! Zugleich stellt sich die Frage: Müssen wir wirklich sonntags shoppen gehen? Reicht es uns nicht von Montag bis Samstag einkaufen zu können? Ist es wirklich nötig, dass wir durch unser Konsumverhalten immer mehr Menschen dazu zwingen, sonntags zu arbeiten?

In unserem Grundgesetz ist in Artikel 140 i.V.m. Art 136 ff WRV formuliert: "Der Sonntag und die staatlich anerkannten Feiertage bleiben als Tage der Arbeitsruhe und der seelischen Erhebung gesetzlich geschützt." Seit der Föderalismus-Reform im Jahre 2006 obliegt der Ladenschluss in die Zuständigkeit der Länder. Etliche Bundesländer haben seitdem die bisherigen Regelungen erheblich gelockert.

Das Kolpingwerk warnt vor einer zu maßlosen Liberalisierung des Ladenschlusses in den Bundesländern und erwartet einen konsequenten Schutz des Sonntags. Dies gilt auch, wenn der Heiligabend auf einen Sonntag fällt. Bereits in der Woche kommt durch eine Ausweitung der Ladenöffnungszeiten eine erhebliche Mehrbelastung auf Arbeitnehmende mit ihren Familien und Angehörigen zu. Dabei belastet die nicht immer mögliche Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Ehrenamt ohnehin schon den Alltag vieler Menschen. Unsere Gesellschaft braucht deshalb verlässliche und geschützte Ruhephasen, in der sie zu sich selbst finden und wieder Kraft tanken kann. Ein geschützter Tag in der Woche hat deshalb eine zentrale soziale Bedeutung für Familien und Freundeskreise, Verbände und Vereine. Der Sonntag muss ein besonderer Tag bleiben, als Tag der Erholung, der Gemeinschaft, der Kultur und des religiösen Lebens.

Gerade eine Gesellschaft, die geprägt ist von Freiheit des Individuums, vielfachen Optionen, Geboten statt Verboten und daher heterogen strukturiert ist, und die sich vorwiegend an wirtschaftlichen Interessen ausrichtet, braucht im gleichen Maße allgemeinverbindliche Vereinbarungen um den Einzelnen von den belastenden Auswirkungen eines egoistischen Konsumverhaltens anderer zu schützen.

Quelle: Kolpingwerk Deutschland gGmbH (ots)

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