Verfassungsschutz: AfD gesichert rechtsextremistisch
Der Verfassungsschutz stuft die AfD nun als "gesichert rechtsextremistische Bestrebung" ein. Das teilte das Bundesamt am Freitag mit. Bislang galt die Partei als "rechtsextremistischer Verdachtsfall". Die Heraufstufung begründete der Verfassungsschutz mit "der die Menschenwürde missachtenden, extremistischen Prägung der Gesamtpartei".
Anhaltspunkte zu von der AfD ausgehenden Bestrebungen gegen die
freiheitliche demokratische Grundordnung hätten sich in der Prüfung "zur
Gewissheit verdichtet".
"Das in der Partei vorherrschende
ethnisch-abstammungsmäßige Volksverständnis ist nicht mit der
freiheitlichen demokratischen Grundordnung vereinbar. Es zielt darauf
ab, bestimmte Bevölkerungsgruppen von einer gleichberechtigten
gesellschaftlichen Teilhabe auszuschließen, sie einer nicht
verfassungskonformen Ungleichbehandlung auszusetzen und ihnen damit
einen rechtlich abgewerteten Status zuzuweisen", hieß es weiter.
Konkret
betrachte die AfD zum Beispiel deutsche Staatsangehörige mit
Migrationsgeschichte aus muslimisch geprägten Ländern nicht als
gleichwertige Angehörige eines durch die Partei ethnisch definierten
deutschen Volkes. "Dieses ausgrenzende Volksverständnis ist
Ausgangspunkt und ideologische Grundlage für eine kontinuierliche
Agitation gegen bestimmte Personen oder Personengruppen, mit der diese
pauschal diffamiert und verächtlich gemacht sowie irrationale Ängste und
Ablehnung ihnen gegenüber geschürt werden", so der Verfassungsschutz.
Bundesinnenministerin
Nancy Faeser (SPD) sprach von einer "klaren und eindeutigen" Bewertung.
"Ihre völkische Haltung zeigt sich in rassistischen Äußerungen vor
allem gegen Zugewanderte und Muslime", sagte die Ministerin. "Das
widerspricht klar der Menschenwürdegarantie des Artikels 1 des
Grundgesetzes." Die Ministerin stellte klar: "Die neue Einstufung ist
das Ergebnis einer umfassenden und neutralen Prüfung, die in einem
1100-seitigen Gutachten festgehalten ist. Es hat keinerlei politischen
Einfluss auf das neue Gutachten gegeben."
Quelle: dts Nachrichtenagentur