Grüne üben scharfe Kritik an Dobrindts "dilettantischer" Grenzpolitik
Die Fraktion der Grünen im Bundestag hat Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) verfehlte Informationspolitik bei den verschärften Grenzkontrollen vorgeworfen und mehr Transparenz durch die Bundesregierung gefordert. "Es kann doch nicht sein, dass Maßnahmen mit enorm großen Auswirkungen erlassen werden, deren Effekte nicht nachvollzogen werden können", sagte die Erste Parlamentarische Geschäftsführerin der Grünen-Fraktion, Irene Mihalic, den Tageszeitungen der Funke-Mediengruppe.
"Es drängt sich vielmehr regelrecht der Eindruck auf, dass der
politischen Führung des Innenministeriums bewusst ist, dass ihre
Grenzpolitik dilettantisch und zum Scheitern verurteilt ist." Die
Bundesregierung tue alles, um die Auswirkungen zu verschleiern und nicht
nachvollziehbar und damit messbar zu machen, kritisierte Mihalic.
Bundesinnenminister
Dobrindt hatte am 7. Mai Zurückweisungen Asylsuchender an den deutschen
Grenzen ausdrücklich erlaubt. Von der Bundespolizei werden auch
Menschen zurückgewiesen, die ein Schutzgesuch äußern, was
Vorgängerregierungen bislang mit Verweis auf das europäische Recht immer
abgelehnt hatten. Es verpflichtet Mitgliedstaaten dazu, zumindest zu
prüfen, welcher Staat für das Asylverfahren zuständig ist. Zugleich
hatte Dobrindt mehrere Tausend zusätzliche Bundespolizisten an die
deutschen Grenzen beordert, um die Kontrollen zu verschärfen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur