Mützenich wird nicht Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses

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Das Ansinnen der SPD-Spitze, den früheren Fraktionschef Rolf Mützenich zum neuen Vorsitzenden des Auswärtigen Ausschusses zu machen, ist gescheitert.
Mützenich erklärte gegenüber dem "Stern" seinen Verzicht: "Eine
demokratische und kluge Außenpolitik darf sich nicht allein auf
militärische Themen und Ziele konzentrieren. Das ist auch der Wunsch
eines größeren Teils unserer Bevölkerung. Wie schon in der Vergangenheit
hätte ich mich gerne an dieser Debatte beteiligt. Der Vorsitz im
Auswärtigen Ausschuss schien mir dazu der geeignete Ort", sagte der
Sozialdemokrat.
Hintergrund ist Parteikreisen zufolge eine
Niederlage der Sozialdemokraten gegen die Union in internen
Verhandlungen mit CDU und CSU über die Verteilung der Ausschüsse. So
habe die Union bei Gesprächen in dieser Woche auf den Vorsitz des
Auswärtigen Ausschusses bestanden. Das gilt als ungewöhnlich, da die CDU
auch das Außenministerium besetzt. In der Regel geht der Fachausschuss
nicht an dieselbe Partei wie das Ministerium.
Die Idee, Mützenich
zum Chef des Auswärtigen Ausschusses zu machen, war dem Vernehmen nach
in der SPD-Spitze entstanden. Der frühere Fraktionschef war nach der
historischen Wahlniederlage der Sozialdemokraten der erste
Spitzengenosse, der seinen Posten räumen musste. Er war zwischenzeitlich
von Lars Klingbeil an der Fraktionsspitze ersetzt worden, mittlerweile
führt die Fraktion der Niedersachse Matthias Miersch.
Mützenich
verband seinen Verzicht mit einem Appell an die Koalition, in der
Außenpolitik auch friedenspolitische Akzente zu setzen. "Nicht nur
bleibt die Stimme des Parlaments in Fragen von Krieg und Frieden
unverzichtbar. Auch die Nuancen der Außen- und Sicherheitspolitik
sollten, zumal in der deutschen Demokratie, weiterhin berücksichtigt
werden."
Quelle: dts Nachrichtenagentur