NGOs protestieren gegen Steuergelder für AfD-nahe Stiftung

Bild: dsindf / Eigenes Werk
Mehrere Nichtregierungsorganisationen haben Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) aufgefordert, die AfD-nahe Desiderius-Erasmus-Stiftung (DES) weiter von der staatlichen Finanzierung auszuschließen. Das berichtet das "Redaktionsnetzwerk Deutschland" unter Berufung auf den Brief.
"Eine millionenschwere Finanzierung der DES aus Steuermitteln würde rechtsextreme Netzwerke massiv stärken", schreiben die Kampagnenorganisation Campact, die Bildungsstätte Anne Frank und das Transparenzportal "Frag den Staat".
Es "entstünde eine staatlich
geförderte rechtsextreme Kaderschmiede, die verfassungsfeindliche
Positionen in die Mitte der Gesellschaft trägt", argumentieren die
Absender. Sie verweisen auf das im Mai bekannt gewordene aktuelle
Verfassungsschutz-Gutachten, mit dem die Einstufung die AfD als
"gesichert rechtsextreme Bestrebung" begründet wurde.
Parteinahe
Stiftungen müssen laut Stiftungsfinanzierungsgesetz "in einer
Gesamtschau die Gewähr bieten, für die freiheitliche demokratische
Grundordnung sowie für den Gedanken der Völkerverständigung aktiv
einzutreten". Wie genau das Innenministerium prüft und wann eine
Entscheidung vorliegt, will Dobrindts Haus nicht mitteilen. Auf Anfrage
der Zeitungen heißt es nur: "Zu Details eines laufenden Prüfverfahrens
können wir uns grundsätzlich nicht äußern."
Die Organisationen
verweisen in ihrem offenen Brief auf eine Online-Petition mit dem Titel
"Kein Steuergeld für die AfD-Stiftung", die bis Donnerstagnachmittag von
fast 312.000 Menschen unterzeichnet wurde.
Quelle: dts Nachrichtenagentur