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Linken-Politikerin Zimmermann: Kinderbonus kann Lasten der Pandemie für Familien nicht ausgleichen

Archivmeldung vom 07.09.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.09.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Sabine Zimmermann (2020)
Sabine Zimmermann (2020)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Die Linken-Sozialpolitikerin und Vorsitzende des Familienausschusses im Bundestag, Sabine Zimmermann, hat die an diesem Montag beginnende schrittweise Auszahlung des Kinderbonus in der Corona-Pandemie als unzureichend kritisiert. "Ein einmaliger Kinderbonus von 300 Euro kann die Lasten der Pandemie für Familien nicht annähernd ausgleichen", sagte Zimmermann der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ).

Zimmermann erklärte weiter: "Reich an Kindern, arm an Geld, das geht zu oft Hand in Hand. Die Pandemie hat die Lage kinderreicher Familien mit geringem Einkommen gegenüber dem Jahr 2019 nochmals verschärft."

Die Linken-Politikerin hat Daten des Statistischen Bundesamtes ausgewertet, die der NOZ vorliegen. Demnach waren 2011 noch 22,4 Prozent aller Familien mit drei oder mehr Kindern armutsgefährdet, 2019 waren es 30,9 Prozent der kinderreichen Familien. Den Daten des Statistischen Bundesamtes zufolge hat die Zahl der von Armut betroffenen Familien mit vielen Kindern seit 2011 bis 2019 kontinuierlich um etwa einen Prozentpunkt im Jahr zugenommen. Der Zuwachs ist damit der deutlichste und kontinuierlichste unter allen Haushaltstypen. Allein gegenüber dem Jahr 2018 stieg die Armutsgefährdung kinderreicher Familien um 0,9 Prozentpunkte von 30 auf 30,9 Prozent an. Nur Haushalte von Alleinerziehenden waren 2019 mit 42,7 Prozent noch stärker von Armut betroffen.

Die Probleme seien "älter als die Pandemie" und müssten strukturell angegangen werden, so Zimmermann gegenüber der NOZ. Armut von Familien entstehe durch "Benachteiligungen von kinderreichen Eltern auf dem Arbeitsmarkt und fehlende Betreuungsangebote". "Die wichtigsten Ursachen sind aber niedrige Löhne und unzureichende Sozialleistungen für Kinder und Familien", sagte Zimmermann. Die Linke fordert eine Kindergrundsicherung für jedes Kind und einen höheren Mindestlohn von zwölf Euro.

Ab diesem Montag beginnen die Familienkassen mit der schrittweisen Auszahlung des Kinderbonus. Familien mit Kindern erhalten in diesem Monat 200 Euro je Kind, im Oktober noch einmal 100 Euro.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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