Gesundheitsministerin räumt Milliarden-Risiko bei Masken-Klagen ein

Bild: Unbekannt / Eigenes Werk
Gesundheitsministerin Nina Warken (CDU) hat im Zusammenhang mit Maskenprozessen eingeräumt, dass die finanzielle Vorsorge nicht ausreichen würde, um das Risiko aus den Klagen von Lieferanten gegen den Bund voll abzufangen.
Wie Warken laut Sitzungsprotokoll Ende Juni im Haushaltsausschuss sagte,
über das der "Spiegel" berichtet, liegt der Streitwert der diversen
Gerichtsprozesse bei 2,3 Milliarden Euro plus Zinsen. Dem stünden aber
nur sogenannte Reste im Bundeshaushalt von 1,4 Milliarden Euro
gegenüber, Gelder aus Töpfen also, die nicht ausgeschöpft wurden. Sie
sollen für etwaige Zahlungen an Maskenhändler genutzt werden.
Das
Ministerium hofft unterdessen darauf, weniger zahlen zu müssen.
Allerdings dämpfte Warken im Ausschuss die Hoffnung, dass der Bund
dauerhaft Erfolg mit seiner neuen Prozessstrategie haben werde. Die neue
Linie läuft darauf hinaus, dass die hohen Maskenpreise im Jahr 2020
gegen das öffentliche Preisrecht verstoßen hätten; entsprechend könnten
die Händler jetzt auch nicht die damaligen Preise einklagen. Allerdings
habe die Argumentation bisher "nicht zu einem durchschlagenden Erfolg
geführt", so Warken laut Protokoll.
Ihr zufolge liegen derzeit
sieben Verfahren beim Bundesgerichtshof; beim Landgericht Bonn sei der
Bund in 45 Verfahren verwickelt gewesen, beim Oberlandesgericht Köln in
41. Insgesamt hatte der Bund 5,7 Milliarden Masken für 5,9 Milliarden
Euro gekauft, aber auch zahlreiche Händler auf ihrer Ware sitzen lassen -
unter anderem wegen angeblich verspäteter Lieferungen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur