Schwesig hält an Brosius-Gersdorf für Verfassungsrichterwahl fest
Im Ringen zwischen Union und SPD um die Verfassungsrichterwahl hat die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig (SPD), die Union aufgefordert, ihre Kritik an der Kandidatin Frauke Brosius-Gersdorf "zurückzufahren". "Die Kandidatin ist eine gute Kandidatin", sagte sie der "Ostseezeitung", die zum "Redaktionsnetzwerk Deutschland" gehört.
Richter am Bundesverfassungsgericht müssten "fachlich hervorragend und
unabhängig" sein, so Schwesig. Sie sei "irritiert", dass die CDU
erwarte, dass Richter ihre politische Haltung zu Themen übernehmen. "Das
geht nicht."
Man müsse damit leben, dass "Richter im Zweifel
anders entscheiden". Entscheidend sei aber die fachliche und persönliche
Kompetenz für dieses hohe Amt und die habe Brosius-Gersdorf. "Das ist
unumstritten. Sie ist durch den Richterausschuss befragt und bestätigt
worden", sagte die SPD-Politikerin. "Und deshalb sollte die Union ihre
Kritik jetzt zurückfahren. Es darf nicht der Eindruck entstehen, dass
Richterwahlen politisch motiviert sind."
Die Wahl der Richter für
das Bundesverfassungsgericht war Mitte Juli von der Tagesordnung des
Bundestages genommen worden, weil die Unionsfraktion der Kandidatin
Frauke Brosius-Gersdorf die Unterstützung entzogen hatte, obwohl sich
Union und SPD zuvor auf das Personalpaket für die drei frei werdenden
Richterstellen geeinigt hatten.
Quelle: dts Nachrichtenagentur