Klüssendorf will SPD komplett neu ausrichten
Der designierte SPD-Generalsekretär Tim Klüssendorf will eine umfassende Neuausrichtung der Partei erreichen. "Wir müssen jetzt auch an unsere programmatische Grundlage ran", sagte Klüssendorf dem Nachrichtenmagazin Politico. In den letzten Jahren hätten SPD-Politiker "den letzten Spiegelstrich" diskutiert. Der Partei sei "das große Ganze" abhanden gekommen.
Es sei nicht klar gewesen: "Wo will diese SPD eigentlich mal hin?" Die
SPD müsse ihre Widersprüche "in einer positiven Zukunftserzählung"
auflösen.
Für den Parteitag rechnet Klüssendorf mit einigen
Kontroversen. "Es wird sicherlich in der Aussprache auch sehr, sehr
kritisch werden, weil das Wahlergebnis es einfach hergibt", sagte er.
Grund für eine Generalabrechnung mit Lars Klingbeil sieht er aber nicht.
"Lars Klingbeil ist der Einzige von uns, der diese Verantwortung auch
schon in der Vergangenheit getragen hat. Natürlich ist er anders im
Fokus, das liegt in der Natur der Sache."
Andererseits habe
Klingbeil in den letzten Wochen gut dazu beigetragen, dass die SPD in
der Regierung gut gestartet sei. "Ich finde, dass man jetzt ein
Personalangebot von der SPD für die Zukunft hat, das überzeugen kann",
so Klüssendorf weiter.
Was sein eigenes Ergebnis bei der Wahl zum
Generalsekretär angeht, bleibt er zurückhaltend. "Selbst wenn man mich
mit einem Wahrheitsserum manipulieren würde, würde man wahrscheinlich
nicht auf eine sehr konkrete Zahl kommen", so der SPD-Politiker. "Ich
weiß schon auch, dass ich mir viel erarbeiten muss."
Quelle: dts Nachrichtenagentur