Zustimmung in der Union für Verfassungsrichterkandidatin Emmenegger

Foto: Olaf Kosinsky
Lizenz: CC BY-SA 3.0 de
Die Originaldatei ist hier zu finden.
In der Union zeichnet sich eine breite Zustimmung für die von der SPD neu vorgeschlagene Kandidatin Sigrid Emmenegger für die Wahl zur Richterin am Bundesverfassungsgericht ab. "Ich werde Frau Emmenegger wählen", sagte der CDU-Abgeordnete und Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, Christoph Ploß, dem "Handelsblatt".
Er hatte vor der ursprünglich geplanten Wahl von Frauke Brosius-Gersdorf
noch angekündigt, die Rechtsprofessorin nicht zu wählen - wie etliche
andere in der Unionsfraktion auch. Nun lobte er Unionsfraktionschef Jens
Spahn (CDU) und den parlamentarischen Geschäftsführer Steffen Bilger
(CDU). Beide hätten die Vorbereitungen zur neuen Wahl nun "sehr gut
hinbekommen".
Lob kam auch vom stellvertretenden
Fraktionsvorsitzenden für Wirtschaft, dem Sachsen-Anhalter Sepp Müller
(CDU). "Die Koalition beweist ihre Handlungsfähigkeit", sagte der
CDU-Politiker der Zeitung. Die Sozialdemokraten hätten "eine
hochangesehene und integritätsvolle Juristin" vorgestellt. "Sie genießt
Respekt weit über Parteigrenzen hinaus", sagte Müller. "Meine Stimme
wird sie erhalten."
Für die Wahl von Verfassungsrichtern ist im
Bundestag eine Zweidrittelmehrheit nötig. Emmenegger bräuchte also nicht
nur die Stimmen der Koalitionsfraktionen CDU/CSU und SPD, sondern auch
die Unterstützung von Grünen und Linken oder stattdessen von der AfD.
Von
Grünen und Linken kam allerdings Kritik. "Dass man nicht auf unsere
Rückmeldung wartet, ist reichlich unprofessionell angesichts der
Vorgeschichte", sagte Grünen-Fraktionschefin Britta Haßelmann dem
"Stern" am Mittwoch. Clara Bünger, innenpolitische Sprecherin der
Linken, forderte explizit auch die Union zu Gesprächen auf.
Vor
der Sommerpause des Bundestages war die Wahl der Juraprofessorin Frauke
Brosius-Gersdorf zur Verfassungsrichterin gescheitert. Die Union hatte
Brosius-Gersdorf am Morgen des Wahlgangs die zuvor zugesicherte
Unterstützung entzogen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur